Rupert Hollaus (1954), Heinz Kinigadner (Motocross 1984 und 1985) und Klaus Klaffenböck/Christian Parzer (Seitenwagen 2001) haben eines gemeinsam: Sie wurden Motorrad-Weltmeister. Jetzt steht mit dem Yamaha Austria Racing Team (YART) ein Team aus Heimschuh kurz davor, auch dieses Kunststück zu vollbringen und sich in diese Liste einzufügen. Mit dem vierten Platz beim Acht-Stunden-Rennen von Suzuka haben die YART-Piloten zwei Rennen vor Ende der Saison den Vorsprung so weit ausgebaut, dass schon ein einziger Punkt reicht, um den Titel in der Langstrecken-WM zu holen. Zudem müsste das zweitplatzierte Team von RT Racing (Frankreich) schon die Rennen in Magny Cours (Frankreich) und Losail (Qatar) gewinnen, um zumindest rechnerisch noch Weltmeister werden zu können.

Einen leichten Wermutstropfen gilt es dennoch zu verdauen, denn eigentlich hätten Gwen Giabbani, Igor Jerman und Steve Martin bereits in Suzuka den WM-Titel fixieren können. Eine kurze Unachtsamkeit von Gwen Giabbani verhinderte dies allerdings. Bei einem Fahrerwechsel hatte es der Franzose etwas zu eilig und überschritt das Maximaltempo in der Boxengasse. Die darauf hin verhängte Zeitstrafe vereitelte Platz drei und den vorzeitigen WM-Titel. "Das kann in der Hektik schon einmal passieren", erklärt Teamchef Mandy Kainz. "Es ist aber deswegen doppelt schade, weil wir anderenfalls schon hier den WM-Titel hätten sicherstellen können."

Dass das steirische Team beim Klassiker von Japan trotz der vielen zusätzlich startberechtigten Werksteams so stark war, liegt an den Fahrkünsten der internationalen Pilotencrew. Während der starken Regenphasen - vier Mal musste sogar das Safety-Car ausrücken - zeigten Giabbani, Jerman und Martin wieder was in ihnen steckt und machten einige Plätze gut.