Titelverteidiger Alexander Wurz bestreitet das 24-Stunden-Rennen von Le Mans am 12./13. Juni im Peugeot 908 HDi-FAP mit dem Spanier Marc Gene und dem Briten Anthony Davidson. Das gab das Peugeot-Werksteam am Montag bekannt.
Als dritter Fahrer im Einserteam von Peugeot war zuletzt auch der sechsmalige Rallye-Weltmeister Sebastien Loeb im Gespräch gewesen. Als Ersatzmann für den Franzosen sprang Davidson ein, der wie Wurz und Gene über Formel-1-Erfahrung verfügt. Das zweite Peugeot-Team bilden Stephane Sarrazin, Nicolas Minassian und Franck Montagny, das dritte Sebastien Bourdais, Simon Pagenaud und Pedro Lamy.
Enttäuschung
Klien, im Vorjahr noch für Peugeot in Le Mans im Einsatz, ist vorerst nur Ersatzfahrer, weil er bis zuletzt über einen Platz in der Formel 1 verhandelt hatte. Auch in der Königsklasse, die am 14. März mit dem Grand Prix von Bahrain beginnt, hat der 27-jährige Vorarlberger allerdings kein Cockpit als Stammfahrer ergattert. "Ich bin natürlich enttäuscht, weil ich seit Monaten darauf hingearbeitet habe", sagte Klien über seine F1-Ambitionen.
Le Mans findet 2010 zeitgleich mit dem Grand Prix von Kanada statt, ist daher für einen Formel-1-Piloten nicht zu vereinbaren. Klien hatte sich zudem gegen eine zuletzt kolportierte Rolle als Testfahrer - etwa bei McLaren - entschieden. "Ich habe mich entschlossen, einen anderen Weg zu gehen", erklärte der 46-fache GP-Starter, dem für ein Rückkehr die Königsklasse offensichtlich nur die Sponsorengelder gefehlt hatten.
"Wir waren in den Verhandlungen mit mehreren Teams schon sehr weit", versicherte Klien. "Das zeigte mir, dass ich mit meiner Erfahrung und meinem Alter gute Karten auf ein Stammcockpit habe." Gänzlich abgeschrieben hat der Vorarlberger die Königsklasse zwar noch nicht ("Der Fahrermarkt ist so unglaublich in Bewegung"), vorerst will er sich aber voll auf Peugeot konzentrieren. Die Vorbereitungen auf den ersten Härtetest, die 12 Stunden von Sebring Ende März, haben bereits begonnen.
Gegen Loeb hatte laut Peugeot dessen nicht ausreichende Vorbereitungszeit aufgrund seiner Rallye-Verpflichtungen gesprochen. "Wir haben das in unserer Planung gut überlegt und es wäre nicht sinnvoll gewesen. 'Seb' hätte nicht mehr als drei Tage im März und zwei Tage im April bei uns verbringen können", erklärte Peugeot-Sportchef Olivier Quesnel. Das sei deutlich zu wenig. Der 36-jährige Wurz dagegen will sich voll auf die Langstrecke konzentrieren, hat daher laut eigenen Angaben auch keine Comeback in der Formel 1 in Erwägung gezogen.