Mit Hannes Reichelt hat dieser Tage der gefühlt letzte Haudegen aus der Schranz-Sailer-Generation die Skier in den Garten genagelt. Der Super-G-Weltmeister von 2015 hat den Weltcup eine Ewigkeit, nämlich 20 Jahre lang bereichelt, in 305 Rennen 44 Podestplätze erklommen, eine kleine Weltcup-Kugel gewonnen (Super-G), und 2014 trotz akutem Bandscheibenvorfall Kitzbühel eingestreift. Hannes Reichelt gilt als Gentleman-Naturbursch, als besonnener Ruhepol inmitten eines hysterisch exaltierten Skizirkus. Er wirkt wie der kleine Bruder von Harry Prünster, eine Menschgewordene Hüttengaudi.