Mädchen und die Faszination Pferde – ein Mythos? Springreiterin Katharina Karpf kann sich ein Leben ohne ihre Vierbeiner nicht vorstellen. Diese Leidenschaft wurde ihr in die Wiege gelegt, wie sie selbst verrät: „Wir haben ein eigenes Gestüt in Rakollach mit 30 Pferden und ich bin sozusagen da hineingeboren. Die Mama ist dreifache Staatsmeisterin im Distanzreiten und so hat es sich entwickelt. Ich bin vorher geritten, als ich gehen konnte. Mit sechs Wochen war ich bei den ersten Pferdeaktionen dabei.“ Mama Carmen bezeichnet ihre Tochter als „Globetrotter“, da sie in ihrer jungen Laufbahn bereits die halbe Welt bereist hat.

Die Voraussetzungen für eine Erfolgskarriere könnten nicht besser sein. Mit acht war die Völkermarkterin eine der jüngsten Distanzreiterinnen der Welt. „Vor vier Jahren bin ich mit unserem Deckhengst Takko über 120 km Jugend-Staatsmeisterin geworden, war aber schneller als die Meisterin in der Allgemeinen Klasse.“ Es dauerte nicht lange und die Schülerin des Alpen-Adria-Gymnasiums in Völkermarkt wechselte das Terrain: Springreiten stand an der Tagesordnung. Und wie konnte es anders sein: erstes Turnier, erster Sieg.

Ein Reitunfall vor zwei Monaten hätte für die 14-Jährige zu einer Horrorvorstellung werden können:

Nichtsdestotrotz will die Reiterin des österreichischen A-Kaders mit ihrer Stute „Alasca“ bei der Jugend-EM Mitte Juli in Frankreich für Furore sorgen – die Quali dürfte quasi nur noch Formsache sein. Die junge Dame, die auch in der Pferdezucht ein Wörtchen mitzureden hat, verfolgt ihren Weg kompromisslos: „Ich möchte meinen Stil finden, international vorne mitmischen und unsere Pferde fair und ehrlich ausbilden.“