Die Nachricht über den Tod von ORF-Sportreporter Gustav Rainer sorgte für eine Welle der Bestürzung und Anteilnahme. Schließlich verzauberte er über Generationen hinweg und 35 Jahre lang die Hörer des Kärntner Eishockey Magazins auf Radio Kärnten. Seine legendären Live-Einstiege wiesen stets eine markante, bildhafte Beschreibung der Szenerie auf und brachten ungebremsten Enthusiasmus gepaart mit Hallenatmosphäre direkt zu den Hörern. Als Markenzeichen galt die, ihm zuzurechnende Erfindung der Bezeichnung „Mittelstürmer-Position“ im Eishockey.

So schnell, laut und scharfsinnig Rainer bei eingeschaltetem Mikrofon sprach, so zurückhaltend zeigte er sich als Privatperson. Seiner immensen Popularität weit über die Landesgrenzen hinaus stand er stets kritisch gegenüber. Der besonnene Villacher mied, so es möglich war, das Rampenlicht. Für Aufsehen sorgte er lieber mit seiner enthusiastischen Berichterstattung und zeichnete sich dabei durch Integrität, Diskretion und einem hohen Grad an Professionalität aus.

Rainer schloss sich 1982 dem Eishockey-Magazin-Team um Willy Haslitzer und Tono Hönigmann an. Schnell erkannte man sein Talent und journalistisches Fingerspitzengefühl. Obwohl der Villacher stets dem VSV-Lager zuzuordnen war, genoss er durch objektive, neutrale Berichterstattung hohes Ansehen in Kreisen des Klagenfurter Lokalrivalen KAC. Anfangs noch nebenberuflich tätig, ließ er seinen Zivilberuf bei Omya bald hinter sich. Gute Laune, große Freundlichkeit, hohe Zuverlässigkeit und außerordentliche Hilfsbereitschaft zeigte er dabei nicht nur in den hauseigenen Redaktionsräumlichkeiten. Überaus geschätzt und sehr beliebt war Rainer auch bei der gesamten Journalisten-Kollegenschaft. „Er ist, was man einen feinen Kerl nennt“, lautete die verbreitete Meinung über ihn.

Seine große Liebe war das Eishockey. Als große Leidenschaften abseits des Sports galten die Fotografie, sein Motorrad und das Reisen. Unmittelbar vor seines plötzlichen Todes infolge eines Herzinfarkts wünschte er sich salopp, dass sein Urlaub nie mehr endet. Der Vater, zweier erwachsener Töchter verstarb Sonntag Abend auf der griechischen Insel Rhodos. Es war der erste Urlaubstag mit seiner Ehefrau Martina.