Die MotoGP kommt in die heiße Phase - und die Rennen werden auch immer heißer. Beim GP von Aragon ging es schon in Kurve vier so richtig zur Sache, mit bösem Ende für den WM-Führenden Fabio Quartararo. Und auch das Finale des Rennens wurde zur Millimeterentscheidung: Da verhinderte Enea Bastia im Ducati-Duell den fünften Sieg von Francesco Bagnaia in Serie, fing seinen Landsmann noch ab. Starker Vierter: Brad Binder auf der KTM.

Aber zurück zum Start: Marc Marquez hatte bei seinem Comeback gleich in Runde eins schwer zu kämpfen, verlor in Kurve vier die Kontrolle über seine Honda, konnte einen Sturz nur knapp vermeiden. Das Problem: Der hinter ihm fahrende WM-Führende Fabio Quartararo auf Yamaha schaffte es nicht mehr auszuweichen und fuhr auf die langsame Honda auf. Die Folge war eine kaptiale Brez'n für den Franzosen, der so auch in der WM an Boden verlor. Auch wenn er Glück im Unglück bei dem schlimm anzusehenden Sturz hatte: Bis auf ein paar Prellungen und Verbrennungen im Brustbereich blieb Quartararo unverletzt.

Für Marquez ging es übrigens nicht wirklich besser weiter: Der Spanier berührte auch das Motorrad des stürzenden Taka Nakagami - er rollte noch an die Box und beendete das Rennen. "Ich habe das Heck in Kurve 3 verloren, und Fabio hat mich berührt", sagte Marquez und erklärte, er habe kurz ein Teil des Motorrads des Franzosen mitgeschleppt. "Es war wirklich unglücklich, und ich möchte mich bei Taka und Fabio entschuldigen."

Der Spanier war im Juni erneut am 2020 gebrochenen rechten Arm operiert worden. Seit dem Großen Preis von Italien in Mugello im Mai hatte er pausiert. Die Rehabilitation sei aber günstig verlaufen, teilte der sechsfache MotoGP-Champion im Vorfeld des Rennens mit.

Millimeter-Duell

An der Spitze schien Pecco Bagnaia auf der Ducati wie so oft zuletzt auf einen Sieg hinzusteuern, doch schon bald war klar, dass Enea Bastianini diesmal große Ambitionen hatte: Nachdem er auf der Pramac-Ducati erstmals an Bagnaia vorbei war, verbremste er sich aber gleich. Er schloss aber wieder auf und schaffte es praktisch auf der Ziellinie, seinen Landsmann noch zu überholen. Dem blieb zwar so der fünfte Sieg in Serie verwehrt, doch machte er in der WM-Wertung weiter Punkte gut, liegt nun nur noch zehn Zähler hinter Quartararo.

"Es war heute einfach wichtig, keine Fehler zu machen und das Rennen zu beenden", meinte Bagnaia danach. Er war sich bewusst, dass Quartararo ausgefallen war. "Ich hab es locker genommen. Ich wäre da gewesen, wenn er Fehler gemacht hätte. Aber ich wollte kein Risiko gehen, weil ich die Möglichkeit nutzen wollte, viele Punkte machen zu können." Er beschrieb auch die letzte Kurve: "Als ich sah, dass er näher kam, wollte ich nicht kontern..."

Ebenfalls bärenstark: Bradley Binder auf der KTM, der nach einem seiner Blitzstarts auch im Rennen Platz um Platz gutmachte. Der Südafrikaner wurde schließlich Vierter, eine bärenstarke Vorstellung.