Spiel 10

Schach-Weltmeister Magnus Carlsen ist der erfolgreichen Titelverteidigung einen weiteren Schritt näher gekommen. Nach einem Remis in der zehnten Partie am Mittwoch in Dubai gegen den russischen Herausforderer Ian Nepomnjaschtschi liegt der 31-jährige Norweger nun mit 6,5:3,5 in Führung. Das Duell ist auf 14 Partien angesetzt.

Beide Spieler verzichteten am Mittwoch auf nennenswerte Gewinnversuche. Hätte der drei Punkte zurückliegende Nepomnjaschtschi auf Gewinn spielen wollen, wäre mit einer Sizilianischen Eröffnung zu rechnen gewesen, doch der Herausforderer blieb mit Schwarz beim soliden Russisch. Auch Carlsen wählte eine risikolose Variante. Mit Erreichen des 41. Zugs wurde schließlich der Punkt geteilt.

Spiel 9

Ian Nepomnjaschtschi steht bei der Schach-WM mit dem Rücken zur Wand und muss wohl in die Offensive gehen. Wird der Russe im neunten Spiel gegen Magnus Carlsen riskieren? Der Norweger hat nach acht Partien einen Vorsprung von zwei Siegen. Sechs Spiele stehen noch aus - Fehler, wie in der achten Partie, darf sich "Nepo" allerdings nicht mehr leisten. Carlsen nutzt wie eine Maschine jeden Fehler seines Kontrahenten beinhart aus. Dabei bleibt der 31-jährige Norweger  - der "Mozart des Schachs" genannt wird - aber stets konzentriert. Experte sahen allerdings auch bei ihm einige vergebene Chancen. Ab 13.30 Uhr sind die Kontrahenten am Brett.

Spiel 8

Weltmeister Magnus Carlsen hat mit seinem zweiten Sieg den nächsten großen Schritt Richtung Titelverteidigung gemacht. Der 31-jährige Norweger gewann am Sonntag zwei Tage nach seinem ersten Erfolg gegen Herausforderer Ian Nepomnjaschtschi die achte Partie der WM in Dubai. Experten sprechen von einer Vorentscheidung für Carlsen, der nun 5:3 führt.

Sein russischer Herausforderer bräuchte aus den verbleibenden sechs Partien mindestens zwei Siege, um zumindest ein Stechen zu erreichen. Carlsen hat in 53 WM-Partien überhaupt erst zweimal verloren. Der Titelverteidiger eröffnete mit dem Königsbauern, schlug gegen die Russische Eröffnung eine noch nie auf Großmeisterniveau gespielte Variante ein und hatte schnell ein paar kleine Vorteile.

Am Montag ist Ruhetag, am Dienstag beginnt Nepomnjaschtschi  mit Weiß.

Spiel 7

Einen Tag nach der Rekord-Partie hat Titelverteidiger Magnus Carlsen bei der Schach-Weltmeisterschaft in Dubai problemlos seine Führung verteidigt. In der siebenten Partie trennten sich der Norweger und Herausforderer Ian Nepomnjaschtschi wie bereits fünfmal zuvor remis. Carlsen liegt nach der Hälfte der 14 angesetzten Partien mit 4:3 vorn.

Weil die Freitags-Partie, in der Carlsen mit einem Sieg im längsten Spiel der WM-Geschichte die Führung übernommen hatte, erst nach Mitternacht endete, sind erstmals bei einer Schach-WM zwei Partien am gleichen Tag gespielt worden. An Kraft habe es ihm nicht gefehlt, sagte Nepomnjaschtschi, auch wenn er nach der fast acht Stunden dauernden vorigen Partie weniger Schlaf als sonst bekommen habe.

In einer Spanischen Eröffnung wich der Herausforderer im 11. Zug vom Verlauf der fünften Partie ab und bekam die Art kleinen Vorteil, die "sich gewöhnlich in Luft auflöst", wie es Carlsen ausdrückte. Es sei grundsätzlich schwer, aus der Eröffnung mehr als einen kleinen Vorteil herauszuholen. Mit einigen exakten Zügen stellte der Titelverteidiger auf dem Brett das Gleichgewicht her.

Weil Remisgebote vor dem 40. Zug untersagt sind, spulten beide die zweite Hälfte der Partie mit belanglosen Zügen ab und teilten im 41. Zug den Punkt. "Das Match läuft gut, aber es ist noch ein langer Weg", sagte Carlsen. In der achten Partie am Sonntag hat der 31-jährige Norweger die weißen Figuren.

Spiel 6

Magnus Carlsen hat mit einem Sieg in der längsten Partie der WM-Geschichte seine Chancen auf die Titelverteidigung deutlich erhöht. Nach zuvor fünf Remis gewann der Schach-Weltmeister aus Norwegen am Freitagabend in Dubai gegen Herausforderer Jan Nepomnjaschtschi. Der Russe gab sich nach 136 Zügen geschlagen. Carlsen führt nun mit 3,5:2,5. Wer zuerst 7,5 Punkte erreicht hat, ist Weltmeister. Die sechste Partie dauerte insgesamt sieben Stunden und 47 Minuten.

"Es war von beiden Seiten keine exzellent gespielte Partie", sagte Nepomnjaschtschi. In der ersten Zeitnotphase war er für kurze Zeit im Vorteil, spielte aber schon da nicht immer den von allen Kommentatoren erwarteten Zug. Nach dem letzten Bauernabtausch im 114. Zug war die Stellung zwar laut Computerdatenbanken theoretisch remis. Auch Carlsen hielt ein Remis für das wahrscheinlichste Resultat. Wenige Züge später sprang die Bewertung auf ein Matt in sechzig Zügen bei beiderseitig bestem Spiel.

Es war die Partie mit den meisten Zügen in der WM-Geschichte. Die bisher längste WM-Partie wurde 1978 in Baguio City gespielt: Viktor Kortschnoi versuchte 124 Züge lang, Anatoli Karpow zu schlagen, bevor er sich ins Remis schickte. Damals wurde die Partie allerdings zweimal unterbrochen und vertagt. Hängepartien wurden vor dreißig Jahren abgeschafft.

Spiel 5

Das Gleichgewicht bei der Schach-WM ist auch in der fünften Partie gewahrt geblieben. Nach dreieinhalb Stunden Spiel wurde der Punkt auch am Mittwoch in Dubai geteilt. Der russische Herausforderer IanNepomnjaschtschi blieb mit den weißen Steinen seiner Linie treu und wiederholte eine Spanische Eröffnung. Titelverteidiger Magnus Carlsen wich wie in den vorigen Partien als Erster ab.

"Es ist immer gut, die erste Überraschung zu bringen, aber heute hat es nicht so gut funktioniert", sagte der 31-jährige Norweger. Zeitweise hatte Carlsen 40 Minuten Bedenkzeit weniger, aber der Titelverteidiger geriet nicht in ernste Zeitnot. Dass Nepomnjaschtschi erstmals in diesem Match über längere Zeit Druck machen konnte, wird als Teilerfolg für den 31-jährigen Russen gewertet.

Spiel 4

Auch die vierte Partie der Schach-WM in Dubai hat am Dienstag, an Magnus Carlsens 31. Geburtstag, keinen Sieger gebracht. Im ersten Zug wechselte Carlsen vom Damenbauern zum Königsbauern. Nepomnjaschtschi reagierte mit einer der solidesten Eröffnungen, der schon viele Spieler in WM-Kämpfen vertraut hatten: Russisch. Das Match endete nach 33 Zügen unentschieden, nachdem der amtierende Weltmeister aus Norwegen mit den weißen Figuren Dauerschach gegeben hatte. Damit steht das auf 14 Partien angesetzte WM-Duell 2:2. Am Mittwoch beginnt der Russe Ian Nepomnjaschtschi mit Weiß.

Spiel 3

Auch die dritte Partie der Schach-WM in Dubai hat am Sonntag keinen Sieger gefunden. Laut Computeranalysen der Internetplattform Lichess war es die korrekteste Weltmeisterschaftspartie der Schachgeschichte. Titelverteidiger Magnus Carlsen aus Norwegen witzelte, "das erfüllt mich mit Stolz, aber leider kriege ich trotzdem nur einen halben Punkt".

Wie in der ersten Partie am vergangenen Freitag wurde die Spanische Eröffnung gespielt. Dieses Mal folgte Herausforderer Jan Nepomnjaschtschi aus Russland einer Aufstellung, mit der Garri Kasparow während der WM 1993 mehrere Partien gewonnen hatte. Carlsen verteidigte sich umsichtiger als der damalige Herausforderer Nigel Short.

Weil die Regeln einen Remisschluss während der ersten vierzig Züge verbieten, warteten die Spieler den 41. Zug ab, um die bereits lange absehbare Punkteteilung zu besiegeln. Der Montag ist spielfrei. Die vierte Partie findet am Dienstag an Carlsens 31. Geburtstag statt.

Spiel 2

Magnus Carlsen und Jan Nepomnjaschtschi haben sich auch in der zweiten Partie der Schach-WM in Dubai nach einem komplizierten Verlauf remis getrennt. "Es war eine verrückte Partie. Ich wusste wirklich nicht, was los war. Am Brett dachte ich, dass wir beide nicht besonders spielten", sagte Nepomnjaschtschi. Der Titelverteidiger opferte in einer Katalanischen Partie schon früh einen Bauern und erhielt gutes Figurenspiel und Angriffschancen, während Nepomnjaschtschi seine Stellung als "vielleicht spielbar, aber hässlich" bezeichnete.

Der Herausforderer aus Russland war zwischenzeitlich trotzdem einen Turm und Bauer gegen einen Springer im Vorteil. Allerdings war dieser Springer Carlsens sehr stark platziert auf d6 platziert und wurde dort vom Bauern auf e5 gestützt.

Die spannende Stellung nach Zug 22 - alles schaute nach einer ersten Entscheidung aus, unklar war nur, wer gewinnen würde
Die spannende Stellung nach Zug 22 - alles schaute nach einer ersten Entscheidung aus, unklar war nur, wer gewinnen würde © Screenshot chess24.com

Nach der Eröffnung machte zunächst Carlsen nicht das Beste aus seinen Möglichkeiten, später war es Nepomnjaschtschi. Das Remis nach 58 Zügen nannte Carlsen "für beide ein ordentliches Resultat". Die dritte Partie beginnt am Sonntag um 13.30 Uhr, der Montag ist spielfrei. Die erste Partie endete mit einem Remis in 45 Zügen.

Spiel 1

Mit einem Remis in 45 Zügen hat in Dubai am Freitag die Schach-WM begonnen. Der Russe Jan Nepomnjaschtschi erzwang gegen den norwegischen Titelverteidiger Magnus Carlsen in ausgeglichener Stellung nach vier Stunden Spielzeit eine Zugwiederholung.

Carlsen spielte Schwarz und bot im achten Zug ein Bauernopfer an, das den meisten Kommentatoren neu und bisher fast nur in Partien zwischen starken Computerprogrammen gespielt worden war. Nepomnjaschtschi zeigte sich vorbereitet, fand aber keinen Weg und opferte den Bauern zurück, um aus der Defensive zu kommen.

Der 31 Jahre alte Herausforderer aus Russland sprach von einer "feinen Partie von Magnus". Carlsen räumte "einige nervöse Momente" ein, zeigte sich aber mit der Punkteteilung zufrieden. In der zweiten Partie am Samstag (13.30 Uhr MEZ) spielt der Weltmeister mit den weißen Figuren.

Laut dem Urteil der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA dürfen Fahne und Symbole Russlands nicht gezeigt werden. Nepomnjaschtschi tritt daher unter dem Logo des Russischen Schachverbands an. Vor der ersten Partie wurde am Spieltisch der Schriftzug "Chess Federation of Russia" entfernt. Nun steht dort nur noch die Abkürzung FCR

Das Spiel zum Nachsehen:

An Selbstvertrauen mangelt es Weltmeister Magnus Carlsen vor seinem fünften Duell um die Schach-Krone nicht. Die Frage, ob seine Matcherfahrung sein wichtigster Trumpf sei, wird vom Titelverteidiger verneint. "Mein größter Vorteil ist, dass ich besser Schach spiele", sagte der Norweger vor dem heute in Dubai beginnenden WM-Duell mit dem Russen Ian Nepomnjaschtschi. Ein Fabiano Caruana oder Ding Liren wäre ihm als Herausforderer unangenehmer gewesen, sagte Carlsen.

Doch auch sein Rivale strotzt vor Selbstbewusstsein, findet die ehemalige weltbeste Schachspielerin Judit Polgár, die bei der WM als Livekommentatorin im Einsatz sein wird: "Seine Körpersprache sagt, ich werde gewinnen, und es ist völlig normal, dass ich der nächste Weltmeister bin." Das unterscheide Nepomnjaschtschi von den vorigen Herausforderern Sergej Karjakin und Caruana, die sich einen Sieg gegen Carlsen nicht wirklich hätten vorstellen können.

Einem spannenden Duell steht also nichts im Wege und alles, was Sie über das Duell um den Schach-Weltmeistertitel wissen müssen, lesen Sie hier!