Baut die Stadt Graz bereits an der U-Bahn?“, lautete die Frage eines Anrufers. Auf den Hinweis, er sei in der Sportredaktion gelandet, sagte Herr W. „Ja, eh. Ich glaube, die Endstation kommt unters Liebenauer Stadion. Dort haben sie mit den Bauarbeiten schon begonnen, wenn ich mir diese G’stättn anschaue.“ Es ist eine von vielen – und bei Weitem nicht die heftigste – Reaktion zum derzeitigen Zustand des Rasens in der Merkur-Arena. Was die Grazer Fußball-Anhänger in diesem Fall eint. Beide Klubs in der Landeshauptstadt müssen mit diesem Dilemma leben. Sturm-Trainer Christian Ilzer hat am Sonntag den Zustand so beschrieben: „Das ist eine Beachvolleyball-Grube, aber kein Fußballplatz.“

Eines steht fest. In der Merkur-Arena wird weder sportlich noch bautechnisch gebaggert. Viel mehr lässt der erste Mann des Stadt Graz, Siegfried Nagl, per Aussendung wissen: „Der Spitzensport in Graz braucht beste Sportstätten.“ Und weiter: „Der aktuelle Rasenzustand ist weder für Sturm, noch für den GAK oder für Spiele im Europacup und auf Länderspielebene auf Dauer zumutbar!“ Und wenn der Bürgermeister das so sagt, wird das auch so gemacht. Im Mai kommt es zum Komplettaustausch des Rasens. Weil aber die Bedingungen mitunter Grabungsarbeiten gleichen, wird bereits davor ein Teil, nämlich 1500 von über 6000 Quadratmetern getauscht – noch im März. Schließlich möchte man nicht länger die „Rasen-Lachnummer“ in Österreichs Liga sein.

Ankündigungen umsetzen

Bei einem „Rasengipfel“ noch vor der Frühjahrssaison wurden zudem weitere Maßnahmen beschlossen. Ein neuer, hochmoderner Rasentraktor sowie drei Rasenlichtlampen, die in der kalten Jahreszeit Sonnen- und Tageslicht simulieren, werden angeschafft. Zudem wird ein gelernter und speziell ausgebildeter Greenkeeper künftig für die Rasenqualität in der Merkur-Arena zuständig sein. Vertreter beider Grazer Klubs sehen gute Ansätze seitens der Politik, sprechen von einem guten Einvernehmen, wollten sich aber erst dann wieder zu Wort melden, wenn die Ankündigungen umgesetzt sind. Es sieht also wirklich so aus, als ob der neue Rasen noch vor dem möglichen Baustart der U-Bahn verlegt sein wird.