In wenigen Stunden ist die Fußball-WM 2018 mit einer doch recht überraschenden Final-Konstellation Geschichte. Im vergangenen Monat drehte sich (fast) alles um das runde Leder. Und wenn der Fokus dermaßen auf eine Thematik rückt, ereignen sich natürlich immer wieder Aufreger und kuriose Situationen. Wir haben sie in einem Bericht zusammengefasst, damit niemand vergisst, was wichtiges und weniger wichtiges passiert ist. Teils schon vor der Weltmeisterschaft:

Stinkefinger

Robbie Williams setzte sich bei der Eröffnungsfeier in Szene und übertrieb es wieder einmal. In seiner englischen Heimat wurde ihm unterstellt, dass er für seinen Auftritt mit Geld überschüttet worden ist. Der Musiker entgegnete jedoch, dass seine Performance "gratis" und deutete daraufhin einem Millionenpublikum den Mittelfinger in die Kameras.

Deutschland und Erdogate

Als wäre das sportliche Desaster, was sich Deutschland in der Vorrunde mit seinem vorzeitigen Ausscheiden geleistet hatte nicht schlimm genug. Davor und danach bestimmten Mesut Özil und Ilkay Gündogan die Schlagzeilen. Ein Foto mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan sorgte für Aufruhr und wurde von der nationalen Presse zum "Erdogate" erkoren. Die Funktionäre des DFB hingegen erwiesen sich nicht immer als faire Sportsmänner. Beim späten Torjubel zum 2:1 provozierten sie die schwedische Bank. Und auch die Aufarbeitung des Scheiterns von DFB-Manager Oliver Bierhoff kann als höchst amateurhaft eingestuft werden.

Premiere

Zwar wurde Panama das schlechteste Team der WM (0 Punkte, 2:11 Tore). Bei der Rückkehr der Mannschaft in der Heimat standen die Menschen jedoch Spalier. Einen besonderen Platz in der Fußball-Geschichte wird dabei Felipe Baloy einnehmen. Sein Ehrentreffer beim 1:6 gegen England markierte gleichzeitig den ersten Treffer der Mittelamerikaner in der WM-Geschichte.

Politik

Es wurde Schlimmes befürchtet im Vorfeld dieser WM. Doch die Politik nützte das Turnier überraschenderweise nicht als Projektionsfläche. Russlands Präsident Wladimir Putin ließ den Fußball Fußball sein.

Aufgeräumt

Nach der schmerzhaften Niederlage Japans gegen Belgien (2:3 nach 2:0-Führung) verließen die Asiaten erhobenen Hauptes Russland. Nicht nur das: Die leere Umkleidekabine glänzte und auf einem Zettel hinterließen sie ein "Danke". Doch auch die Fans sorgten immer wieder für Aufsehen. So tauchten Videos auf, in denen Fans aus Japan und Senegal ihre Sektoren in den Stadien blitzblank aufgeräumt hatten.

Neymar

Ein Superstar wie Neymar weiß, wie man sich in Szene setzt. Insgesamt präsentierte er ca. vier verschiedene Frisuren bei der WM. Für Aufregung sorgten aber vor allem seine Schwalben, Jammereien und Mätzchen auf dem Platz. So wurde im Internet bereits die Neymar-Challenge ausgerufen. Seine Vorstellungen auf dem Platz ähnelten der Beschaffenheit seiner Oberarme: Sehr dünn.

Diego Maradona

Es war wohl der negative Höhepunkt einer gefallenen Legende. Im Gegensatz zu den Kickern der "Albiceleste" verbreitete Diego Maradona zumindest Emotionen. Allerdings dürfte er sich nicht nur an isotonischen Getränken bedient haben. Zumindest verstärkten einige Nahaufnahmen in den Stadien diesen Eindruck. Eine Finalteilnahme hätte Maradonas Herz wohl nicht ausgehalten. Der Weltmeister von 1986 musste nach einem Zusammenbruch während eines Argentinien-Spiels von der Tribüne geführt werden.