Saudi-Arabien tritt die Heimreise von der Weltmeisterschaft in Russland mit drei Punkten im Gepäck an. Im abschließenden Gruppenmatch beider Teams in Gruppe A erzielten Mohamed Salah (22.) bzw. Salman Al-Faraj (45.+6) und Salem Al-Dawsari (95.) beim 2:1 (1:1) am Montag in Wolgograd die Treffer. Für die Mannschaft aus dem Nahen Osten ist es der erste Sieg in einer WM-Partie seit 1994. Saudi-Arabien beendet die Vorrunde in Pool A damit an der dritten Stelle.

Bereits vor dem Match waren beide Mannschaften ohne Chance auf den Aufstieg ins Achtelfinale gewesen, nachdem beide ihre ersten Spiele verloren hatten. Bei den Afrikanern stellte der erstmals bei dieser Endrunde eingesetzte Tormann El-Hadary einen neuen Rekord auf: Mit 45 Jahren und 161 Tagen ist der Goalie nun der älteste WM-Spieler in der Geschichte. Aufruhr hatte es kurz vor dem Match rund um Salah gegeben, der Gerüchte um einen möglichen Rücktritt aus dem Nationalteam wegen politischer Instrumentalisierung dementierte.

Auf dem Platz ließ sich der Liverpool-Stürmer davon aber nicht beirren. In einem anfangs chancenarmen Match brachte Salah die in der Anfangsphase aktiveren Ägypter in der 22. Minute mit einem schönen Heber von der Strafraumgrenze in Führung. Dem Abschluss war ein langer Pass von der Mittellinie aus vorangegangen. Für den Hoffnungsträger der Afrikaner war es das 50. Tor in der laufenden Saison, Treffer in Verein und Nationalteam zusammengezählt.

Nach dem 1:0 fand Saudi-Arabien häufiger den Weg vor das Tor, besondere Gefahr konnten sie aber zunächst nicht erzeugen. Ein scharfer Schuss von Salman Al-Faraj wurde geblockt (37.). In der 41. Minute schlug dann die Stunde des nunmehrigen ältesten WM-Spielers der Geschichte. Ägyptens Goalie El-Hadary parierte einen Elfer von Fahad Al-Muwallad sehenswert. Der Strafstoß war nicht unumstritten, Ahmed Fathi hatte den Ball unglücklich an die Hand bekommen. Zwar wurde der Videobeweis bemüht, dies änderte aber nichts an der Entscheidung des kolumbianischen Schiedsrichters Wilmar Roldan.

Der Referee meinte es jedoch gut mit Saudi-Arabien und entschied vor dem Seitenwechsel erneut auf Elfmeter, nachdem Al-Muwallad leicht zu Boden gegangen war. Erneut bestätigten die Videoassistenten die Entscheidung Roldans - nach minutenlangem Studium. Al-Faraj verwertete in der sechsten Minute der Nachspielzeit sicher.

Nach der Pause war es die Mannschaft aus dem Nahen Osten, die mehr Spielanteile hatte. Mit Mahmoud Trezeguet, der einen wuchtigen Kopfball knapp rechts am Tor vorbei setzte, hat dennoch ein Ägypter die gefährlichere Chance vorgefunden. Die Afrikaner waren in der zweiten Halbzeit über weite Strecken ideenlos. In der 69. Minute hatte Saudi-Arabien in Person von Hussain Al-Moqahwi per Kopfball eine gute Chance auf den Führungstreffer, er fand aber in El-Hadary seinen Meister. Den nicht unverdienten Siegestreffer erzielte Al-Dawsari in der fünften Minute der Nachspielzeit.