Bereits 2014 hat der Schweizer-Verband das Zeichen bereits nach öffentlicher Kritik untersagt – beim zweiten WM-Spiel haben Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri den albanischen "Doppeladler" wieder aus dem Regal geholt.

In Minute 52, als Xhaka mit einem unbändigen Distanzschuss für das 1:1 sorgte, provozierte er anschließend die serbischen Fans, indem er mit beiden Händen einen Adler nachahmte. Zuvor waren er und drei weitere Schweizer mit albanischen Wurzeln bei jedem Ballkontakt von den serbischen Zuschauern ausgepfiffen worden. Der Grund dafür: Der Kosovo, mit seiner albanischen Bevölkerungsmehrheit, wurde nach dem Jugoslawien-Krieg aus Serbien herausgelöst – die völkerrechtliche Legitimation ist bislang umstritten. Serbien erkennt die Unabhängigkeit des Kosovos nicht an. 

Als die Schweizer die Partie in Person von Stoke-Legionär Shaqiri in der ersten Minute der Nachspielzeit auch noch drehen konnten, zeigte auch er den Adler in die Kameras. Spätestens dann war klar, dass es in diesem Spiel um mehr ging, als um drei Punkte.

Nach der Spiel bestätigte Xhaka seine Intentionen rund um den Jubel: "Es ist ein Sieg für die Familie, die Schweiz, Albanien und den Kosovo." Der zweite "Täter" Shaqiri schlug in die selben Kerben: "Es geht hier nicht um Politik, sondern um Fußball!" Ob die FIFA der selben Meinung ist, ist dennoch fraglich. Der Weltverband untersagt strikt die Ausführung politischer Gesten – möglicherweise kommt also auf die beiden Torschützen noch eine Sanktion zu.