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Nach dem beachteten 1:1 gegen den zweifachen Weltmeister Argentinien wartet in Wolgograd das Team Nigerias und eine Hitzeschlacht. Mit 32 Grad werden um zehn Grad mehr erwartet als es die Isländer im ersten Match in Moskau hatten.

"Natürlich haben wir darüber gesprochen", erklärte Co-Trainer Helgi Kolvidsson, in Österreich bestens als Spieler und Trainer bekannt, vor der Abreise der Isländer an den Spielort. Mit ihrer Trainingsbasis bei Sotschi hatten sich die Nordmänner wohlweislich bereits für eine wärmere Gegend entschieden. "Wir bereiten uns so gut wie möglich darauf vor, unter anderem mit Vitaminen. Aber es wird für beide Teams gleich sein."

Beim bisher einzigen Spiel in Wolgograd - Tunesien gegen England (1:2) - hat es zudem eine Mückenplage gegeben. Kolvidsson hob die weitaus größere Erfahrung Nigerias auf der WM-Bühne im Vergleich zum WM-Debütanten Island hervor. Auf die aktuelle Mannschaft der 0:2-Verlierer vom Auftakt gegen Kroatien trifft das aber nicht zu, stellt Nigeria mit einem Durchschnittsalter von knapp 26 Jahren doch das jüngste WM-Team, nur ein Quintett aus dem Kader hat WM-Erfahrung.

Kolvidssons Chef Heimir Hallgrimsson strahlte vor dem zweiten WM-Match in Islands Fußball-Geschichte jedenfalls Zuversicht aus. "Wir erwarten zu gewinnen", sagte der Cheftrainer vor dem Duell mit den vom Deutsch-Franzosen betreuten "Super Eagles". Den Isländern fällt jedoch voraussichtlich Stürmer Johann Berg Gudmundsson wegen muskulärer Probleme aus. "Es ist sehr unwahrscheinlich, dass er spielen kann", meinte Hallgrimsson über Ashley Barnes' Clubkollegen bei Burnley.

Für Gudmundsson könnte Rurik Gislason von Beginn an spielen, nachdem der Sandhausen-Spieler gegen die Argentinier eingewechselt worden war. Eine knappe halbe Stunde reichte, dass der 30-Jährige zum Sex-Symbol und Social-Media-Star wurde, seine Follower-Gemeinde auf Instagram wuchs sprunghaft an. Grundsätzlich hätten die Isländer selbst bei einer Niederlage am Dienstag beim Gruppen-Finale gegen Kroatien auf jeden Fall noch eine Chance auf das Achtelfinal-Ticket.

Nigeria bewertet der 51-jährige Hallgrimsson als physisch starke Mannschaft mit hohem Laufvermögen. Gernot Rohr habe seine Truppe in punkto taktischem Verständnis und Ordnung erheblich weitergebracht. John Obi Mikel weiß um die Bedeutung der Partie: "Wir wissen, dass wir einen Sieg brauchen, um im Turnier zu bleiben. Wir werden alles dafür tun." Um den Kapitän waren in der Heimat Diskussionen entbrannt, dass er besser im defensiven als im offensiven Mittelfeld aufgehoben sei.

Bei einer weiteren Niederlage wäre Nigeria frühzeitig ausgeschieden, als bereits drittes afrikanisches Team nach Ägypten und Marokko. Laut Stürmer Odion Ighalo soll das Heil in der Offensive gesucht werden. "Wir werden angreifen und Chancen kreieren, denn nur so kannst du Tore schießen", meinte der Angreifer. "Es wird ein anderes Match als jenes gegen Kroatien." Am Dienstag in ihrem letzten Gruppen-Match gegen Argentinien wird es für die Nigerianer jedenfalls sicher nicht leichter.