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Titelverteidiger und EM-Halbfinalist: Deutschland gilt bei der Fußball-WM 2018 in Russland nach den jüngsten Auftritten auf großer Turnierbühne als ganz heißer Anwärter auf den Triumph. Sollte den Schützlingen von Teamchef Joachim Löw das "WM-Double" gelingen, wäre es ein Historisches. Die DFB-Auswahl hat die Möglichkeit mit dem fünften Titel mit WM-Rekordsieger Brasilien gleichzuziehen.

Nummer vier hat der Großteil des Teams noch in guter Erinnerung. Goalie Manuel Neuer, Jerome Boateng, Mats Hummels, Toni Kroos, Mesut Özil und Thomas Müller, der bei den jüngsten beiden WM-Auflagen je fünfmal traf, standen beim 1:0-Finalsieg nach Verlängerung gegen Argentinien 2014 in Rio de Janeiro in der Startformation. An ihrem Standing im Team, das zuvor im Halbfinale Gastgeber Brasilien 7:1 abgefertigt hatte, hat sich bis dato wenig geändert. Fehlende Routine sollte also auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung für die "Turnier-Mannschaft" kein Thema sein.

Eine statistische Warnung

Die Qualifikation war für die DFB-Truppe, die das EM-Halbfinal-Aus gegen Frankreich vergessen machen will, einmal mehr ein Spaziergang. 10 Spiele, 10 Siege, 43:4-Tore sagen alles. Nur das 2:1 in Tschechien war knapp, sonst siegten die Deutschen mit mindestens zwei Toren Differenz. Weitere Gegner waren Nordirland, Norwegen, Aserbaidschan und San Marino. Jetzt warten größere Aufgaben - in der Gruppe F sind Mexiko, Schweden und Südkorea die Gegner.

Taktikfuchs Löw wird ein Rezept haben, er hat das Team seit seiner Bestellung im Juli 2006 aufgebaut und über die Jahre hinweg stetig weiterentwickelt. Unter dem Langzeit-Trainer, Ex-Coach der Wiener Austria und des FC Tirol, gelang bei jedem großen Turnier der Sprung aufs Stockerl. Auf WM-Ebene gab es die Ränge drei (2006, 2010) und eins (2014), bei der EM die Plätze zwei (2008) und drei (2012, 2016/jeweils Halbfinal-Teilnahme, kein Spiel um Platz drei).

Werner als neuer Klose

Der 22-jährige Timo Werner ist Teil einer jungen Generation, die nach vorne drängt: Der Angreifer von RB Leipzig geht als Nummer-1-Stürmer des Weltmeisters ins Turnier. Sein Konkurrent ist Mario Gomez. Acht Tore in 14 Länderspielen lassen bei den Deutschen die Hoffnung aufkommen, dass der schnelle Werner über lange Sicht der gesuchte Nachfolger von WM-Rekordtorschütze Miroslav Klose ist. Vorerst sieht sich der gebürtige Stuttgarter noch nicht auf Augenhöhe mit den besten Torjägern der Welt. "Um Weltklasse zu werden, muss man in den ganz großen Mannschaften spielen", sagte er vor wenigen Tagen.