Belgiens Fußball-Nationalteam tritt bei der WM in Russland überraschend ohne Mittelfeld-Star Radja Nainggolan an. Teamchef Roberto Martinez berief den Akteur des italienischen Champions-League-Halbfinalisten AS Roma nicht in das am Pfingstmontag veröffentlichte vorläufige 28-Mann-Aufgebot, das er am 4. Juni auf 23 Spieler reduzieren wird. Der 30-Jährige gab daraufhin seinen Team-Rücktritt bekannt.

"Wir wissen, dass Radja bei seinem Verein eine wichtige Rolle spielt. Wir können ihm so eine Rolle in unserem Team aber nicht geben", begründete Martinez auf einer Pressekonferenz in Tubize. Die Entscheidung gegen den 30-fachen Teamspieler, der bei der EM 2016 noch Stammspieler im Mittelfeld war, sei eine "taktische", fügte der 44-jährige Spanier hinzu. Das Team stehe im Vordergrund, nicht einzelne Spieler. Er hatte Nainggolan die Kunde in einem "ehrlichen" Gespräch persönlich überbracht.

Konsequenzen gezogen

Nainggolan zog sofort die Konsequenzen. "Mit großem Schmerz in meinem Herzen beende ich meine Karriere im Nationalteam. Ich habe immer alles gegeben, um dabei zu sein und Belgien zu repräsentieren. Von heute an werde ich nur noch Fan sein", verlautete der Roma-Spieler in den sozialen Medien.

Angeführt wird der Kader von den englischen Premier-League-Profis Eden Hazard (Chelsea), Kevin De Bruyne (Manchester City) und Romelu Lukaku (Manchester United). Die Belgier testen für den Ernstfall noch am 2. Juni in Brüssel gegen Europameister Portugal. Bei der WM sind in der Gruppe G Panama (18. Juni), Tunesien (23. Juni) und England (28. Juni) die Gegner.