Auslöser des Disputs auf höchster politischer Ebene ist der Giftgasanschlag auf den russischen Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter. Die britische Premierministerin Theresa May vermutet Russland hinter diesem Mordanschlag und hätte damit auch englische Bürger in Gefahr gebracht.

May stellte daher Russland und Präsident Wladimir Putin ein Ultimatum: Die Russen legen ihr Nervengift-Programm offen, oder es gibt Sanktionen. So könnte etwa der russische Botschafter ausgewiesen werden. In der Nacht auf heute lief das Ultimatum ohne eine russische Antwort aus.

Die angekündigten Sanktionen könnten auch den Sport betreffen. So schrieb etwa die "Daily Mail": "Wie können wir jetzt noch an Putins WM teilnehmen?" Parlamentsmitglied Andrew Murrison springt auf diesen Zug auf und erklärte, dass die Regierung die Mannschaft von einem Verzicht auf die WM überzeugen müsse. Und der frühere britische Top-Diplomat Peter Ricketts forderte gar einen Boykott aller westeuropäischen Teams. Nur so könne man erreichen, dass "der Typ im Kreml etwas mitbekommt".

Allerdings betonte May zugleich im britischen Parlament, dass es nicht Aufgabe der Regierung sei, über diese Frage zu entscheiden.