Der Start der Aufholjagd in der WM-Qualifikation geriet für Österreichs Nationalmannschaft zu einer Demonstration fußballerischer Bescheidenheit. Die durch einige prominente Ausfälle von Umstellungen betroffene Auswahl von Franco Foda entsagte dem nahtlosen Übergang vom viel gerühmten Euro-Schauspiel zum nächsten großen Auftritt. Als tröstlich zu vermelden bleibt der Umstand, dass die Partie gegen Moldawien, die Nummer 175 der FIFA-Weltranglisten, wenigstens gewonnen wurde. Doch nach dem 2:0-Erfolg bleibt zu konstatieren: Es kann nur besser werden.

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Vom Zwang zur Veränderung war das ohnehin schon stark dezimierte ÖFB-Team auch am Spieltag nicht befreit. David Alaba verspürte muskuläre Probleme im Oberschenkel, Aleksandar Dragovic wurde von Franco Foda angesichts der zahlreichen Einsätze im Hinblick auf die Partien gegen Israel und Schottland geschont. Michael Gregoritsch bekam Gelegenheit, sich an der Seite von Marko Arnautovic zu bewähren. Er ließ die Chance ungenützt verstreichen. Dabei ist Moldawien für die meisten Teams ein Sparringpartner. In den vergangenen sieben Jahren gab es lediglich Siege gegen San Marino und Andorra.

In der ersten Hälfte standen die Österreicher offenbar noch unter dem Eindruck der lästigen Drohne, die den Anstoß so lange verzögert hatte. Sie wirkten bisweilen etwas ferngesteuert, wenngleich sie an den Schalthebeln dieser Partie standen. Aber die Präsenz in der so beliebten gefährlichen Zone namens Strafraum ließ viele Wünsche offen. Das war besonders dann zu erkennen, wenn Marko Arnautovic seine Möglichkeiten vorfand. Aus durchaus akzeptabler Position jagte der Bologna-Legionär die Wuchtel zweimal über das Tor. Doch knapp vor dem Pausenpfiff machten sich die permanenten Angriffsbemühungen doch noch bezahlt. Arnautovic legte ab für Christoph Baumgartner, der mit einem präzisen Flachschuss auf 1:0 stellte.

Das sollte als vertrauensbildende Maßnahme dienen, aber auch nach Seitenwechsel glich der Spielfluss eher einem zähen Brei als einem reißenden Strom. Nach einer Stunde reagierte Foda, der Gregoritsch erlöste und Ercan Kara ins Spiel brachte. Doch viel erquicklicher gestaltete sich das Spiel der Österreicher auch dann nicht. Wären einige Kombinationen geflissentlich und mit der nötigen Konzentration zu Ende gespielt worden, hätte die Mannschaft dem Ergebnis aber trotzdem noch ein attraktives Aussehen verleihen können.

Dass der Teamchef in der Schlussphase neben David Alaba noch Stefan Ilsanker aufbot, erweckte nicht unbedingt den Eindruck, dem Spiel nach vorne noch Impulse verleihen zu wollen. Arnautovic gelang wenigstens noch ein zweiter Treffer.