Angestellte des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB) haben kurzfristig Termine für Corona-Impfungen in der kommenden Woche bekommen. Der Verband wurde aufgrund der betrieblichen Tätigkeiten (u.a. Betreuung der Nationalteams, Reisen ins Ausland, insbesondere im Hinblick auf die EURO) in die Kategorie 4 der Unternehmen gemäß Einteilung der WKO gereiht, teilte der ÖFB der APA am Samstag mit.

Daher wurden den betreffenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gemäß Impfplan der Stadt Wien kurzfristig Termine für die Erstimpfung in der kommenden Woche zugeteilt, hieß es.

ÖFB-Präsident Leo Windtner meinte dazu: "Wir haben immer betont, dass wir keine Sonderbehandlung möchten, sondern warten, bis wir gemäß Impfplan an die Reihe kommen, nachdem alle gesundheitlichen Risikogruppen versorgt werden konnten. Nun sind wir sehr froh, dass einigen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die aus beruflichen Gründen mit den Nationalteams arbeiten, vielen Kontakten ausgesetzt sind, aufgrund der EURO durch Europa reisen und dadurch einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind, Impftermine angeboten werden konnten."

Die Termine können von ÖFB-Angestellten - also etwa von Teamchef Franco Foda - wahrgenommen werden, allerdings nicht von den Nationalspielern, deren Arbeitgeber die jeweiligen Vereine sind. Dass David Alaba und Co. noch vor der EM geimpft werden, ist praktisch ausgeschlossen.

Dafür gibt es mehrere Gründe. Die meisten Kicker spielen im Ausland, für sie möglichst bald eine Impfung in Österreich zu arrangieren, ist organisatorisch nahezu unmöglich, weil ihre Saisonen noch bis weit in den Mai hinein laufen. Außerdem wollen die betreffenden Vereine vermeiden, dass Spieler wegen eventueller Impf-Nebenwirkungen einige Tage pausieren müssen.

Ende Mai, wenn die Mannschaft zum ersten ÖFB-Trainingscamp zusammentrifft, ist die Zeit für die erste Dosis von Biontech oder Moderna schon zu knapp, weil dann die zweite Gabe rund um die EM-Spiele erfolgen würde. Auch das nur einmal zu verabreichende Vakzin von Johnson & Johnson ist dem Vernehmen nach beim Verband kein Thema.

Weiters ist noch gar nicht fix, wie viele Kicker sich überhaupt impfen lassen wollen. Und selbst wenn alle Internationalen schon vor der EM vollimmunisiert wären, würde sich nichts daran ändern, dass der ÖFB-Tross das komplette Turnier in einer eigenen Blase verbringen muss. So sehen es die Vorgaben der UEFA vor, unabhängig davon, ob bei einer Mannschaft ein Impfschutz besteht oder nicht. Immerhin wäre bei einer Vollimmunisierung, wie sie etwa Italien plant, zumindest die Gefahr so gut wie gebannt, dass Spieler während der EM wegen einer Corona-Infektion ausfallen.