Das Warten hat sich gelohnt. Die in der deutschen Bundesliga spielenden österreichischen Nationalfußballer können nun wohl doch beim Auftakt der WM-Qualifikation am 25. März in Schottland gegen Glasgow mitwirken. Großbritannien scheint seit Freitagabend nicht mehr auf der Liste der Virusvariantengebiete auf. Damit ist auch die Quarantäne-Verordnung gefallen.

Unter diesen völlg veränderten, sehr positiven Voraussetzungen wird nun seit Samstagfrüh intensiv mit den Vereinen der deutschen Bundesliga über die Abstellungen verhandelt. Im ÖFB geht man auf Basis der Neubewertung der Lage davon aus, alle Spieler für sämtliche drei Partien gegen Schottland (Glasgow/25. März), Färöer (28. März) und Dänemark (31. März/jeweils Wien) zu bekommen. Sasa Kalajdzic erhielt vom VfB Stuttgart bereits die Freigabe auch für das Schottland-Match. David Alaba vom FC Bayern ebenso. "Wir führen noch Gespräche, es schaut aber sehr gut aus", sagte ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold nach einer internen Verbandssitzung am Samstagabend. Man habe von den deutschen Clubs bisher fast ausschließlich positives Feedback erhalten. "Wir gehen davon aus, dass wir mit allen Spielern, die fit sind, in diese Länderspiele gehen können."

Nach dem bis Freitagabend gültigen Stand wartete auf Rückkehrer aus Großbritannien in Deutschland in eine 14-tägige Quarantäne, weil das Vereinigte Königreich auf der Liste einer besonderen Risikogruppe stand, jener der sogenannten Virusvarianten-Gebiete. Die Aussichten, die Spieler noch freizubekommen, gingen gegen null. Zuletzt aber kam neuerlich Bewegung ins scheinbar festgefahrene Getriebe.

Zunächst machte die (inoffizielle) Information die Runde, dass eine neue Liste erstellt werde, auf welcher Großbritannien nicht mehr aufscheint. Die Spannung stieg. Die Kleine Zeitung erfuhr aus dem deutschen Außenministerium, dass eine solche Liste tatsächlich in Planung sei. Und siehe da: Am späten Abend war die Aktualisierung erfolgt und das Vereinigte Königreich und damit auch Schottland nicht mehr unter den Ländern mit den strengsten Auflagen.

Banges Warten im ÖFB

Im ÖFB hatte zuvor banges Warten auf eine erlösende Nachricht geherrscht. Die zunächst um einige Stunden verschobene Pressekonferenz ging am Freitag-Nachmittag über die Bühne, ohne wesentliche neue Erkenntnisse. Teamchef Franco Foda musste erklären, dass der am Dienstag bekannt gegebene monströse 43-Mann-Kader bis Sonntag unverändert bleibt. Am Montag rücken dann jene 23 Spieler ins Teamcamp ein, die für Schottland vorgesehen sind. Die Chance, dass die Deutschland-Legionäre dabei sind, ist erheblich gestiegen.

Verschärfung erscheint unwahrscheinlich

Die neue Liste ohne das Vereinigte Königreich hat die Situation grundlegend verändert. Allerdings haben in Deutschland die lokalen Gesundheitsbehörden das letzte Wort, und diese könnten theoretisch die Lage, je nach regionaler Einschätzung, wieder verschärfen. Dies erscheint nach aktueller Einschätzung allerdings unwahrscheinlich. Denn im Fall der deutschen Nationalmannschaft war es genau umgekehrt. Hier schuf das Gesundheitsamt in Duisburg schon vor der Erstellung der neuen Liste eine Ausnahmeregelung, um den DFB-Legionären in England wie Timo Werner und Ilkay Gündogan die Reise zum Team von Jogi Löw zu ermöglichen.

Beim Auftakt der Bewerbung um die Endrunde 2022 in Katar definitiv fehlen wird allerdings Marko Arnautovic, weil er nach der Rückkehr in China wieder 14 Tage eingesperrt wäre. Für die Europameisterschaft gab Foda aber beim ÖFB-Topstar Entwarnung. Aus einem anderen Grund droht Martin Hinteregger auszufallen. Der Frankfurt-Legionär laboriert an einer Zerrung.