Als der damalige Bayern-Trainer Louis van Gaal am 6. März 2010 einen 17-jährigen Österreicher zu seinem 17-minütigen Bundesligadebüt beim 1:1 in Köln verhalf, wussten noch nicht viele, was sich daraus entwickeln sollte.

Ob individuelle Auszeichnungen oder Mannschaftstitel – David Alaba hat nahezu alles gewonnen. Heute wird er zum alleinigen Rekordhalter. In der deutschen Bundesliga gastiert der FC Bayern bei Werder Bremen. Der Wiener bestreitet dabei sein 265. Ligaspiel und liegt damit vor Andreas Herzog (264) auf Platz eins.

David Alaba 2010 bei seinem ersten Startelfeinsatz für die Bayern
David Alaba 2010 bei seinem ersten Startelfeinsatz für die Bayern © Bongarts/Getty Images

Eine Zahl, die auch ÖFB-Teamchef Franco Foda, der selbst 321 Bundesligaspiele absolvierte, beeindruckt. „Bei David ist es deshalb speziell, weil er bis auf eine kurze Leihe zu Hoffenheim alle Spiele für denselben Verein gemacht hat. Und das als Stammspieler bei Bayern, wo der Konkurrenzkampf enorm ist und du immer am Limit sein musst“, sagt Foda, den auch die Flexibilität beeindruckt. „Er hat lange als linker Verteidiger gespielt, aber auch jetzt als Innenverteidiger bringt er ständig Topleistungen. Er kann das Spiel sehr gut lesen, hat eine sehr gute Antizipation. David lernt schnell und ist sehr intelligent.“

Bayern-Trainer Hansi Flick bezeichnet den 27-Jährigen als „Abwehrchef“, der mit lauten Kommandos seine Teamkollegen führt. „Als Innenverteidiger sieht er das Spiel vor sich und dient als Hilfestellung für seine Mitspieler, die er ausgezeichnet dirigiert. Das macht David überragend, deshalb ist er auch so wertvoll“, erklärt Foda, dem auch die moderne Interpretation von Alaba imponiert. „David hat immer die Intention, offensiv zu spielen. Er versucht, sich auch immer wieder in den Angriff einzuschalten. Dass die Bayern so dominant auftreten, kommt seinem Stil natürlich sehr entgegen.“

Franco Foda (links) und David Alaba
Franco Foda (links) und David Alaba © (c) GEPA pictures/ Christian Ort

Der Vertrag des Familienvaters läuft beim Rekordmeister 2021 aus. Noch wurde keine Einigung über eine Verlängerung erzielt, obwohl beide Seiten von konstruktiven Gesprächen berichten. „Wenn David bei den Bayern bleibt, wird er mich mit den Spielen in Deutschland sicher noch einholen. Aber er kann in jeder Topliga auf höchstem Niveau spielen“, sagt Foda, der dem 72-fachen ÖFB-Teamspieler auch noch eine andere Traummarke zutraut. „Wenn er fit bleibt, wird David weit über 100 Länderspiele machen.“