Noch vor Mitternacht stiegen die Spieler des ÖFB-Nationalteams in den Bus. Ohne Trainer und Betreuer machten sie sich nach dem 2:1-Heimsieg gegen Nordmazedonien und der damit erfolgten Qualifikation für die EM-Endrunde 2020 auf den Weg, um richtig zu feiern.

"Wenn nicht heute, wann dann?!", sagte etwa Stefan Ilsanker, der als einer von acht Akteuren dieses Kaders bereits bei der EM 2016 in Frankreich mit dabei war.

Bevor der Bus abfuhr, hielt Teamchef Franco Foda noch eine Ansprache im Bus. "Ich habe den Jungs gesagt, dass sie den Abend genießen sollen und sie sich das verdient haben", verriet Foda, der Martin Hinteregger, David Alaba, Marko Arnautovic, Marcel Sabitzer, Konrad Laimer und Stefan Lainer mitteilte, dass sie die Reise zum letzten EM-Qualifikationsspiel gegen Lettland (Dienstag, 20.45 Uhr) nicht mitmachen müssen. "Diese Spieler haben zuletzt extrem viel gespielt. Die Belastung war extrem hoch. Da ist es auch einmal wichtig, einen Tag frei zu haben. Jetzt ist der Zeitpunkt, wo man als Trainer auch mal etwas zurückgeben kann." Am Nachmittag teilte der ÖFB zudem mit, dass auch Andreas Ulmer in Lettland fehlen wird - er wird durch Maximilian Ullmann ersetzt, auch Maximilian Wöber wurde nachnominiert.

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Dass die Partie gegen den noch punktelosen Tabellenletzten in Riga auf die leichte Schulter genommen wird, will Foda keineswegs zulassen. "Ich will diese Partie unbedingt gewinnen. Es braucht keiner denken, dass wir da mit der B-Garnitur anreisen. Ich habe vollstes Vertrauen zu allen Spielern. Jetzt haben wir noch 18 Spieler im Kader. Deswegen überlege ich, noch Spieler von der U21 nachzunominieren", sagte Foda.

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Foda ("Die Jungs müssen alleine feiern. Dafür bin ich schon zu alt") selbst ließ den Abend mit seiner Familie und Freunden im VIP-Klub des Ernst-Happel-Stadions ausklingen. Trotz einer Bierdusche, die er unter anderem von Alaba und Ilsanker abbekam, wird er heute nachsichtig sein. "Frühestens trainieren wir am Nachmittag. Vielleicht auch erst am Sonntag. Es ist schon ein Ballast von den Spielern abgefallen. In solchen Momenten kann man schon einmal ein Auge zudrücken", sagte Foda, dessen Augen auch nach Mitternacht noch strahlten. "Das ist schon ein schöner Moment, weil er nicht alltäglich ist. Ich freue mich, dass wir das geschafft haben und ich freue mich für ganz Österreich."