Man soll die Feste feiern, wie sie fallen. Stefan Posch, der gegen Slowenien das Goldtor zum 1:0 für Österreich erzielt hatte, nahm sich diesen Spruch nicht zu Herzen. Gemeinsam mit Zimmerpartner Valentino Lazaro („Wir verstehen uns sehr gut. Bei zwei Steirern auch kein Wunder“) fuhr der Verteidiger unmittelbar nach Abpfiff von Laibach in die gemeinsame steirische Heimat. In Graz besuchte der 22-Jährige seinen Bruder, ehe er gestern Abend zu seinem Arbeitgeber Hoffenheim flog und dort heute wieder ins Training einsteigen wird. Mittlerweile kann er seinen Premierentreffer richtig einordnen. „Wie wichtig das Tor ist, weiß ich jetzt natürlich. Das freut mich sehr“, sagt der Kraubather, der aber vor zu viel Euphorie warnt. „Wir haben noch nichts erreicht und müssen den Sack erst zumachen.“

Es passt zum Gemüt des Abwehrmanns. Ruhig, gelassen und eher introvertiert, diese Eigenschaften beschreiben das auf dem Platz kompromisslose Zweikampfmonster sehr gut. „Ich war schon immer ein ruhiger Typ und nicht allzu euphorisch nach außen. Ich ziehe mein Ding durch, zumal ich auch weiß, wie schnell es in die andere Richtung gehen kann. Früher haben mich kleinere Verletzungen immer wieder zurückgeworfen“, sagt Posch, für den das Jahr 2019 mit der starken Vorstellung bei Österreichs erstmaliger U21-EM-Teilnahme, seinem A-Team-Debüt, seinem ersten Tor im Nationalteam und seinem Stammplatz in Hoffenheim („Unser Sieg bei den Bayern war ein Schritt in die richtige Richtung. Daran müssen wir am Sonntag gegen Schalke anschließen“) perfekt läuft.

Was das ÖFB-Team auszeichnet? „Der Teamspirit ist – auch dank der Erfolge – sehr gut. Viele junge Spieler kennen sich von den Nachwuchs-Nationalteams. Da stimmt die Chemie“, sagt Posch. Und im November bei erfolgreicher EM-Quali auch die Sache mit dem Feiern.