Sie können selbst bestimmen, wohin die Reise geht. Österreichs Fußball-Teamspielern bietet sich heute Abend (20.45 Uhr) im Wiener Ernst-Happel-Stadion im Spiel gegen Israel die große Chance, das Tor zur Europameisterschafts-Endrunde weit aufzustoßen. Franco Foda muss zwar auf einige Stammkräfte verzichten, doch mittlerweile hat Österreich auch in der Breite genügend Qualität, um die Ausfälle zu kompensieren.

Mit dem von Rippenschmerzen geplagten David Alaba ist nicht einsatzfähig, den Offensivpart auf der linken Seite dürfte Florian Kainz übernehmen, der zuletzt beim 1, FC Köln beständig gute Leistungen zeigte. Anstelle von Stefan Lainer wird vermutlich der in Polen so starke Hoffenheim-Legionär Stefan Posch aufgeboten. Sollte auch Konrad Laimer wegen seiner Adduktorenprobleme nicht mitmachen können, steht Stefan Ilsanker parat. In der fehlenden Spielpraxis des Leipzig-Kickers sieht Foda kein Problem. Alaba werde "im Stadion sein und die Mannschaft unterstützen", gab der Verband bekannt. Zuvor hatte die deutsche "Bild"-Zeitung berichtet, der 27-Jährige sei frühzeitig vom Nationalteam abgereist und werde auch beim folgenden EM-Quali-Spiel am Sonntag in Slowenien nicht dabei sein. Dazu äußerte sich der ÖFB am Donnerstag vorerst nicht. 

Herzogs emotionale Rückkehr

Auch Israels Teamchef Andi Herzog glaubt nicht, dass die Ausfälle bei Österreich eine große Rolle spielen. "Wir müssen auch einige Leute ersetzen", meinte der Wiener, für den es heute zu einer sehr emotionalen Rückkehr ins Happel-Stadion kommen wird. "Mir ist bewusst, dass ich hier sehr viele Spiele bestritten habe, aber das muss man während der 90 Minuten völlig ausblenden", erklärte Herzog.

Auf die Frage eines israelischen Journalisten, ob der Posten des ÖFB-Teamchefs weiterhin sein größter Traum sei, reagierte Herzog gelassen, versehen mit ein bisschen Wiener Schmäh. "Es war einmal ein großer Traum. Aber jetzt bin ich Teamchef von Israel und da denke ich nicht darüber nach, ob ich Teamchef von Österreich oder Swasiland oder sonst irgendwas sein könnte."

Herzogs Ehrgeiz, mit einem neuerlichen Überraschungscoup gegen Österreich die kleine israelische Chance wieder größer werden zu lassen, ist nach den Rückschlägen im September ungebrochen. "Wir werden alles daran setzen, das Spiel zu gewinnen, aber wir werden einen großen Tag brauchen", erklärte der Wiener.