Nach Herbert Prohaska, Anton Powolny, Heinrich Schönfelder, Marko Arnautovic und Lukas Spendlhofer hat Österreich einen sechsten Profi bei Inter Mailand. Und in der neuen Saison wieder einen Spieler in der Serie A. Valentino Lazaro wechselt um die kolportierte Ablösesumme von 22 Millionen Euro von Hertha BSC Berlin zu den „Nerazzurri“ und ist damit der zweitteuerste Fußballer aus Österreichs sowie der 23. Österreicher in der Serie A.

Begonnen hat dieser Weg einst in Graz und beim GAK. Für David Tauschmann, U15-Trainer Lazaros beim GAK und heute administrativer Leiter der Sturm-Akademie, war von Anfang an klar: „Wenn sich Valentino nicht schwer verletzt, schafft er es ganz weit nach oben.“ Das erste Mal aufgefallen ist Tauschmann der Sohn einer Griechin und eines Angolaners beim GAK-U12-Hallenturnier. „Valentino hat damals mit dem GAK im Finale gegen die Wiener Austria gespielt und das Spiel im Alleingang gewonnen“, erzählt er. Damals war noch Rainer Holzschuster Trainer des heute 23-Jährigen. „Aufgefallen ist von Anfang sein Rhythmusgefühl. Valentino war ein Spaßfußballer, ein fröhliches Kind.“ Als „unbekümmert und kommunikativ“, bezeichnet Holzschuster den einstigen Schützling: „Alle sind gut mit ihm ausgekommen, weil er gute Laune verbreitet hat. Er war nie Kapitän, wollte nicht im Mittelpunkt stehen.“

Valentino Lazaro
Valentino Lazaro © GEPA

Nur Talent alleine reichte aber nicht für Lazaros Karriere. Als „Arbeiter“ bezeichnet Tauschmann den Rechtsfuß: „Er hat zu Hause viel gekickt, hat sich auf YouTube Tricks angeschaut, die er dann nachgemacht hat.“ Lazaro wäre schon in jungen Jahren „ein unglaublicher Techniker mit einem fantastischen Gespür für Fußball“ gewesen, der seinen Körper gut einsetzte. Und das, obwohl er selbst als 1996 geborener immer mit dem 1995er-Jahrgang spielte.

Tauschmann kann sich an ein U15-Testspiel gegen Salzburg erinnern, das der GAK dank Lazaro 4:1 gewann. „Sie hatten ihn damals schon auf dem Zettel, aber nach diesem Spiel war klar, dass er zu Salzburg wechselt“, sagt der Trainer. Von Salzburg aus eroberte Lazaro dann Deutschland – und nun, wie Prohaska (Meister mit Roma, Pokalsieger mit Inter) oder Michael Konsel (Meister mit Roma) vielleicht auch Italien und die Serie A.