Er ist nicht nur der Stammesälteste, sondern auch die spielerische Leitfigur in der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft. Daher wird Marko Arnautovic am Montag im EM-Qualifikationsspiel in Skopje gegen Nordmazedonien in seinem 81. Länderspiel die Mannschaft wieder als Kapitän aufs Feld geleiten. Nach dem Ausfall des Standard-Manschaftsführers Julian Baumgartlinger und dessen Ersatzmann David Alaba war Arnautovic für Teamchef Franco Foda die logische Variante.

Nach dem Match gegen Slowenien hatte Arnautovic über regelmäßig aufgetretene Krämpfe geklagt, auf die Frage nach seiner Fitness reagierte er dennoch fast beleidigt. "Ich bin topfit, ich sage euch, ich habe Kraft für 95 Minuten", versprach der West-Ham-Legionär am Abend im Stadion von Skopje.

„Das war für mich keine Frage. Marko ist ein extrem wichtiger Spieler für uns. Er ist ein herzensguter Mensch, der auch polarisiert", erklärte Franco Foda. Der Nationaltrainer weiß genau, zu welchen Taten der West-Ham-Legionär fähig ist. "Marko kann den Unterschied ausmachen."

Keine Schwächephasen

Das könnte auch nötig sein gegen eine Mannschaft, die Foda als spielerisch stark und "offensiver als Slowenien" einschätzt. "Sie hatten gegen Polen ihre Möglichkeiten", erklärte der Teamchef gemäß der Videoanalyse. Die 0:1-Niederlage sei eher unglücklich gewesen. Altstar Goran Pandev (35), mit Inter Mailand 2010 Champions-League-Sieger und damals auch Klubkollege von Arnautovic, hält er nach wie vor für den besten Mazedonier, aber auch junge Akteure wie Eljif Elmas (19) oder Enis Bardhi (23) seien zu beachten.

Mit einem Sieg wäre Österreich mit Blickrichtung EM-Qualifikation wieder einigermaßen in der Spur. "Wir brauchen wieder die Begeisterung und Leidenschaft wie im Spiel gegen Slowenien", sagte Foda. Schwächephasen wie vor allem gegen Israel, aber auch gegen die Slowenen sollten vermieden werden. "Wir müssen immer fokussiert bleiben, dürfen keinen Ball verloren geben", erklärte der Teamchef, der zugabe, manchmal "zu nachlässig" geworden zu sein. Es gelte, die Konzentration stets auf dem höchstmöglichen Level zu halten. 

Hinsichtlich des Einsatzes von Abwehrchef Martin Hinteregger zeigte sich Foda zuversichtlich. "Ich gehe davon aus, dass er spielen kann." Als Alternative zu Alaba hat Foda "zwei, drei" Varianten im Kopf. Ob Peter Zulj dazugehört, ist offen. Er feierte am Sonntag jedenfalls seinen 26. Geburtstag.

Die erstmalige Ernennung von Arnautovic zum Kapitän im vergangenen Jahr gegen Bosnien und Nordirland war nicht auf ungeteilte Zustimmung gestoßen. „Wir haben sehr viele junge Spieler im Kader. Da ist es gut, wenn einer wie Marko vorangeht", meinte Foda.