Ein versöhnliches letztes Länderspiel des Jahres hätte es werden sollen - am besten mit dem ersten Sieg in Nordirland in der Geschichte. Ein 2:1 ist es geworden - und eines der mageren Sorte. Es war wahrlich kein Fußballleckerbissen, den Österreich und Nordirland anboten. Mit der Entscheidung in letzter Sekunde.

Nordirland tat, was sie gerne tun: Man ging forsch in die Zweikämpfe, probierte es mit Robustheit und weiten Bällen. Österreich wollte anders - konnte aber nicht, weil ohne dem angeschlagenen Marko Arnautovic und Peter Zulj das spielerische Element über weite Strecken der ersten Hälfte fehlte. Die Österreicher nahmen die Zweikämpfe an, schonten sich nicht, gefährlicher waren aber die Nordiren. Schon in der siebenten Minute musste sich Heinz Lindner ordentlich strecken um die ÖFB-Elf vor einem Rückstand zu bewahren.

Österreich war vor allem durch David Alaba, der heute nicht als Linksverteidiger sondern links im Mittelfeld im 4-2-3-1 aufgeboten war, offensiv aktiv. Höhepunkt: ein Freistoß nach Foul an Alaba, den der Bayern-Star knapp über das Tor setzte.

Nach der Pause brachte Franco Foda Sturms Zulj und es sollte sich bald auszahlen. Der Sturm-Zehner forderte Bälle, verteilte geschickt und hatte in der 49. Minute gemeinsam mit Alaba die richtige Idee: Eine schöne Kombination über links, ein Querpass und Xaver Schlager zog herrlich ab  - 1:0, nicht unverdient.

Nordirland wollte sich das freilich nicht gefallen lassen und erhöhte den Druck. Die Zweikämpfe wurden härter, die Nordiren offensiver. Schon in der 53. Minute warf sich Aleksandar Dragovic rettend in einen Schuss der Nordiren. Drei Minuten später war die ÖFB-Defensive dann bezwungen. Ein abgefälschter Schuss von Corry Evans war für Lindner nicht mehr zu halten.

Offensiv gefährlicher wurde Österreich erst, als nach 70 Minuten Arnautovic ins Spiel kam. Der Mittelstürmer wurde gesucht, gefunden nur selten. In der Nachspielzeit zahlte es sich aber aus: Arnautovic fand Valentino Lazaro und der knallte den Ball in der letzten Sekunde ins Kreuzeck.