Es ist offiziell: ÖFB-Präsident Leo Windtner und sein Sportdirektor Peter Schöttel machten es in Wien offiziell. Österreichs Fußballnationalteam hat einen neuen Teamchef - und das ist kein Österreicher. Denn auf den Schweizer Marcel Koller folgt der Deutsche Franco Foda.

"Auf meinen Vorschlag hin hat das Präsidium einstimmig beschlossen, Franco Foda zum Nachfolger von Marcel Koller und damit zum neuen Teamchef des österreichischen Fußball-Nationalteams zu bestellen", sagte Windtner.

Der 51-jährige Trainer, derzeit mit dem SK Sturm Tabellenführer in der Liga, wurde vom 13-köpfigen Präsidium einstimmig gewählt. Er soll seinen Job aber - mit Ausnahme des Trainingslagers in Spanien im November - erst Anfang Jänner offiziell antreten, bis dahin bleibt er offiziell auch Sturm-Trainer. Und: Foda nimmt von den Grazern auch seinen Co-Trainer Thomas Kristl sowie Imre Szabics in den Betreuerstab des ÖFB mit.

Windtner: "Wir haben eine Lösung für das Trainingslager gefunden, in dieser Zeit erhält er von Sturm Urlaub." Und fix ist auch, dass der Vertrag damit ab 1. Jänner 2018 und bis 31. Dezember 2019 läuft. Sollte es dem Team gelingen, sich für die EM-Endrunde qualifizieren, würde sich der Vertrag verlängern. "Wir haben eine solide Arbeit in der Task Force geliefert", sagte Windtner und beschrieb den Vorgang des Verkleinerns. M

Was halten Sie von dieser Entscheidung?

Persönliche Gespräche

Windtner erklärte, dass er mit den letzten verbliebenen Kandidaten, Foda, Thorsten Fink und auch Peter Stöger ("der sagte aber am Wochenende ab") persönliche Gespräche geführt. Was für ihn gesprochen hat: "Er kennt den österreichischen Fußball, er kann mit und in kleinen Sturkturen arbeiten, das hat er bewiesen. Und es kommt nich von ungefähr, dass Franco Foda vor sechs Jahren als Nummer zwei hinter Marcel Koller aufgeschienen ist."

Windtner wie Schöttel bedankten sich vor allem bei den Klubs Sturm und der Wiener Austria, die ihre Zustimmung zu den Verhandlungen gegeben hatten. "Wir haben das Ganze sehr korrekt abgewickelt", sagte er. Und weiter: "Wir haben uns bewusst zurückgehalten in der Öffentlichkeit, jetzt kann ich reden", sagte der Sportdirektor. Er habe am Freitag, den 13. eine Liste vorgelegt, die zunächst auf acht Personen reduziert wurde. "Wir wollten uns nicht vorwerfen lassen, nicht alles versucht zu haben", sagte er.

Weiler, Kovac und Hütter

Man habe mit Österreichern gesprochen, die im Ausland arbeiten, aber auch im Ausländern. Man habe Kontakt zum Schweizer Rene Weiler gehabt ("Er hat dann abgesagt"), dazu gab es auch Gespräche mit dem derzeitigen Frankfurt-Trainer Niko Kovac, aber auch mit Ex-Schalke-Trainer Markus Weinzierl, bei dem es auch an der Auflösung des Vertrages mit Schalke gescheitert war. Auch habe man mit Bern-Trainer Adi Hütter gesprochen. Und vor allem intensiv mit Peter Stöger. "Wir haben Vorgespräche geführt, um ihn auf die Shortlist zu setzen", sagte Schöttel. 

Franco Foda im Porträt

Übrig blieb damit die oben erwähnte "zu hundert Prozent taugliche" Dreierliste: Stöger, Foda und Fink. Gesprochen habe man aber mit viel mehr Trainern. "Es geht ja nicht nur um einen Trainer, es geht auch um Gehälter und das Betreuerteam." Aus dieser Shortlist habe nun das Präsidium einstimmig den Vorschlag von Präsident Windtner angenommen. "Und das freut mich, ich freue mich auch, mit ihm zusammenzuarbeiten." Schöttel: "Ihn kenne ich wohl am besten. Seine Teams waren immer gut organisiert, er ist konsequent, beinhart in seinem Weg. Aber was auffällt: Sturm spielt im Herbst auch einen Fußball, der schön anzusehen ist."

Und auch auf die Frage, ob Foda nun auch nur zweite, oder dritte Wahl gewesen sei, hatte Windtner eine Antwort: "Ja wir haben auch mit einem Hasenhütel gesprochen. Oder mit anderen. Aber ich kann sagen, dass Franco Foda für mich die beste Lösung gewesen ist!"