Gleich drei Nachwuchs-Nationalmannschaften Österreichs haben sich für WM- bzw. EM-Endrunden im heurigen Jahr qualifiziert. Den Anfang macht das U17-Team, das ab Mittwoch in Bulgarien auf Torjagd geht. Mit Spanien, Kroatien und den Gastgebern warten große Vorrunden-Brocken auf das Team in Rot-Weiß-Rot. „Ich habe im ersten Moment nach der Auslosung etwas nach Luft schnappen müssen“, gibt Teamchef Manfred Zsak zu. „Aber klar ist, dass wir keine Touristen in Bulgarien sein und nicht nach acht Tagen heimfahren wollen. Wenn wir die Vorrunde gegen diese Kontrahenten überstehen, ist alles möglich.“

Um dieses Unterfangen in die Tat umzusetzen, vertraut der 49-fache Ex-Internationale mit Fabian Ehmann, Sandi Lovric (beide Sturm), Kevin Danso (Augsburg), Oliver Filip (Salzburg) und Boris Basara (Admira) auf fünf Steirer. „Die Steirer sind in diesem Jahrgang einfach zu gut, um auf sie verzichten zu können“, sagt Zsak, bevor er das Steirer-Quintett analysiert. Zsak über . . .

. . . Fabian Ehmann (Tormann): Von der körperlichen Statur her ist er sehr weit mit seinen 16 Jahren. Er hat zuletzt immer gespielt und sich nie etwas zuschulden kommen lassen. Ich setze voll auf ihn.
. . . Sandi Lovric (Mittelfeld): Mein Kapitän, der von allen Spielern mit Abstand am weitesten ist. Er spielt im zentralen Mittelfeld wie ein alter Routinier. Dass er schon in der Bundesliga für Sturm zum Einsatz kommt, sagt alles.

. . . Kevin Danso (Mittelfeld): Kevin ist Teil einer stabilen Achse im zentralen Mittelfeld. Er ist sehr groß und körperlich sehr robust. Seit er in Augsburg spielt, hat er noch einen Sprung nach vorne gemacht.

. . . Oliver Filip (Mittelfeld): Auf ihn kann ich nicht verzichten. Oliver ist am rechten Flügel eine unglaubliche Waffe. Mit seiner Schnelligkeit kann er für uns vor allem in Kontersituationen sehr wertvoll sein.

. . . Boris Basara (Abwehr): Leider ist Boris in seiner Entwicklung etwas stecken geblieben, weil die Konkurrenz bei der Admira so groß ist. Aufgrund seiner Flexibilität ist er sehr wichtig für uns. Er kann als Innenverteidiger, rechter Außenverteidiger oder im defensiven Mittelfeld spielen.

Österreichs Mannschaft ist am Montag nach einem Flug nach Varna sowie einer zweieinhalbstündigen Busfahrt im Teamquartier in Pomorie eingetroffen – mit Sandi Lovric, der zumindest für das erste Spiel die Freigabe von Sturm erhalten hat. Zsak: „Ich hoffe, dass Sandi bis zum Ende der EM bei uns bleiben kann.“

MICHAEL LORBER