Österreichs Teamchef Marcel Koller lässt sich zwar - wie so oft im Vorfeld eines Länderspiels - in Sachen Aufstellung nicht in die Karten blicken, und dennoch scheint eines fix: Marc Janko wird, wie schon am vergangenen Freitag beim 1:1 gegen Island, auch am Dienstag in Olmütz gegen Tschechien von Beginn an stürmen. Und zwar nicht, weil der bei Trabzonspor ausgemusterte ehemalige Bulle gegen die Nordländer so stark gewesen wäre - das Gegenteil war der Fall -, sondern mangels Alternativen an vorderster Front. Zumindest gibt es derzeit keinen sogenannten teamreifen "Brecher", und auf solche setzt Koller eben gerne in seinem System.

Aston Villa-Spitze Andreas Weimann kommt bei seinem Klub quasi immer über rechts. Abgesehen davon hat er im Nationalteam seine Vereinsform bis dato noch nie ausspielen können. Der Stuttgarter Martin Harnik, für den von der Position her ähnliches gilt wie für Weimann, ist momentan rekonvaleszent. Marcel Sabitzer, einst als großes Mittelstürmer-Talent gehandelt, wurde im Lauf der Zeit ebenfall zum Rechtsaußen umfunktioniert und Salzburgs Brasilianer Alan wird frühestens im Spätherbst 2015 einen österreichischen Pass erhalten.

Janko unter Druck

Dennoch: Marc Janko steht unter Druck. Er selbst meinte im Vorfeld der beiden Testspiele gegen Island und Tschechien, dass ihm diese beiden Partien die Möglichkeit bieten würden, sich in die Auslage zu spielen, ehe die Transferzeit wieder losgeht. Zu haben ist der baumlange Stürmer übrigens kostenlos. Aber wer wird ihn holen? Wer kann und will sich sein Gehalt leisten? Und Werbung in eigener Sache hat er nicht gemacht. Zumindest nicht gegen Island.

Wenn am 8. September in Wien die EM-Qualifikation mit dem Spiel gegen Schweden beginnt, wird Janko, sofern er fit ist und einen Verein gefunden hat, dem Kader mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit angehören. Sein Bonus sind zahlreiche, darunter auch durchaus wichtige erzielte Tore im Team. Aber ein paar Spiele sollte er bis dahin schon auch in den Beinen haben, andernfalls könnte er für den Teamchef indirekt noch zu einer Belastung werden.