Österreichs Fußball-Nationalmannschaft hat am Sonntag die letzten zwei Trainings des Teamcamps in Seefeld absolviert. Am Montag verlässt Marcel Koller mit seiner Truppe nach zehn Tagen die Tiroler Berge, um 11.30 Uhr hebt der Charterflieger von Innsbruck Richtung Prerov ab. Am Dienstag (20.30 Uhr) steht dann in Olmütz gegen Tschechien der letzte Test vor der EM-Qualifikation 2016 auf dem Programm.
Dort will Marcel Sabitzer seinen Erfolgslauf fortsetzen, der 20-jährige Neo-Salzburger möchte nach seinem Premieren-Treffer beim 1:1 am Freitag gegen Island gegen die Tschechen nachlegen. Sabitzers Rezept zur Behebung der schwachen Chancenverwertung des Nationalteams lautet: "Im Training konzentriert sein und locker bleiben. Mit Lockerheit geht's leichter vom Fuß. Dann wird es schon klappen."
Am Sonntagnachmittag stimmte Teamchef Koller die Mannschaft mit Videostudium auf die Reise nach Tschechien ein. Allerdings mit wenig aussagekräftigen Bildern, denn eine tschechische Nationalmannschaft wie am Dienstag in Olmütz hat es in dieser Zusammensetzung noch nicht einmal annähernd gegeben. Neben den Topstars Petr Cech und Tomas Rosicky werden jede Menge weitere namhafte Legionäre fehlen.
U.a. auch Theodor Gebre Selassie, der Teamkollege von Sebastian Prödl und Zlatko Junuzovic bei Werder Bremen. Junuzovic ist überzeugt, dass die Tschechen, in welcher Zusammensetzung auch immer, ein harter Brocken sein werden. "Die Spieler, die zum Einsatz kommen, werden sich den Hintern aufreißen. Die wollen sich natürlich empfehlen, und das ist ihre Chance", meinte der 26-Jährige.
Dass Tschechien das letzte Match vor dem EM-Quali-Auftakt am 8. September in Wien gegen Schweden ist, hebt die Bedeutung der Partie aus Sicht von Junuzovic enorm. "Gegen Island haben wir gesehen, dass schon noch einiges fehlt. Deshalb müssen wir diese Generalprobe sehr, sehr ernst nehmen." Ein Sieg wird nicht zuletzt aufgrund der mageren Auswärtsbilanz der letzten Jahre angestrebt, ein Remis wäre aber auch kein Beinbruch.
"Natürlich wollen wir gewinnen, so viel Selbstvertrauen haben wir. Aber ein Unentschieden würde uns fürs Schweden-Spiel auch nicht aus der Bahn werfen", sagte Junuzovic, der sich in Tschechien eine Steigerung in gewissen Bereichen erwartet: "Fußballerisch sind wir auf einem guten Weg. So richtig große Baustellen haben wir nicht. Wir müssen aber noch eine Spur aggressiver auftreten, mehr das Kombinationsspiel suchen und vor dem Tor kaltschnäuziger sein. Die Lehren aus den Spielen sind also immer die gleichen."
Da Sturmspitze Marc Janko ohne Spielpraxis ist, kamen zuletzt auch Fragen nach einer eventuellen Systemumstellung auf. Doch davon hält Junuzovic nichts. "Wir haben zwei, drei Systeme, die es punkto Laufwege, Abstimmung und Pressing zu verfeinern gilt. Das ist besser als tausend neue Varianten einzustudieren."