Die Hearings mit Klaus Mitterdorfer dürften für den ÖFB doch anders abgelaufen sein, als vielleicht gewohnt. Oder wie in der Vergangenheit üblich. Der Althofener punktete mit klaren und offenen Worten und ist mit seiner Fußballvergangenheit wohl näher an der Basis dran, wie viele seiner Vorgänger. Für den designierten ÖFB-Präsidenten selbst war die Ernennung zum Wahlvorschlag überraschend. Dennoch bedeutet es, dass der Kärntner Fußballverband (KFV) einen neuen Präsidenten benötigt.

Die Mitterdorfer-Nachfolge dürfte nun der bisherige Vizepräsident Martin Mutz antreten. Eine geordnete Übergabe sei oberste Priorität, so der scheidende KFV-Präsident: "Mein Herz gilt dem Fußball. Ich durfte seit siebeneinhalb Jahren gestalten und ich denke, dass wir auf einem guten Weg sind. Ich habe immer versucht, mit Ruhe und Besonnenheit zu wirken. Das war aufgrund der vielen unterschiedlichen Interessen nicht immer einfach. Es soll so strukturiert weitergehen", wünscht sich Mitterdorfer.

Zwei Themen will er auch als ÖFB-Präsident auf die Agenda nehmen. "Die Nachwuchsreform und eine Verbandsanlage. Wir waren schon weit, haben zwei Konzepte unterschiedlicher Größen in der Schublade. Und auf zwei möglichen Standorten (Mageregg und Klagenfurt Ost, Anm.). Dazu würden wir unser Verbandshaus in Innenstadtlage verwerten. Doch es braucht für die Infrastruktur auch Unterstützung der Stadt", erklärt Mitterdorfer.

Mitterdorfer: "Wollen Leben so beibehalten"

Der Kärntner eilt mittlerweile von Termin zu Termin, schläft notdürftig als Beifahrer. Grundsätzlich ändert sich an seinem Leben aber nichts: "Meine Frau Susi hat mich schon vorgewarnt, dass ich weiterhin Staubsaugen muss", erzählt Mitterdorfer lächelnd, der die Vorteile in seiner 65-Quadratmeter-Wohnung schätzt. "Wir haben unser Leben auf das Wesentliche reduziert, brauchen in Klagenfurt nur ein Auto. Das wollen wir so beibehalten."

Die nächste KFV-Hauptversammlung ist für 16. März 2024 angesetzt. Bis zu diesem Zeitpunkt wäre Mutz interimistisch im Amt. Mitterdorfers "Angelobung" beim ÖFB dürfte Anfang/Mitte Juli über die Bühne gehen. Seinem Engagement für den Fußball tut dies keinem Abbruch. Die KFV-Sprechstundentermine mit dem Präsidenten bleiben unangetastet. Erfrischend andere Sichtweisen, für das verstaubte Image des ÖFB.