Bevor der Anpfiff in der Generali-Arena erfolgte, ärgerte sich WAC-Trainer Robin Dutt noch immer über die für ihn viel zu kurz angesetzte Nachspielzeit bei der 1:2-Heimniederlage gegen Salzburg. „Der Ärger ist noch immer da. Speziell in einer Zeit, wo das Team keine Punkte holt, sind die Emotionen viel größer, als wenn alles rund läuft“, sagt der Deutsche. Im letzten Spiel in der Herbstsaison schenkte er den jungen Kräften das Vertrauen, ließ Routiniers wie Kapitän Mario Leitgeb, Thorsten Röcher oder Konstantin Kerschbaumer auf der Bank schmoren.

Die Gastgeber übernahmen sofort das Kommando, drückten die Lavanttaler in die eigene Hälfte. Die Überlegenheit spiegelte sich in einer Serie von Eckbällen wider, die aber von den Kärntnern gut verteidigt wurden. Mit der ersten guten Aktion des WAC hätte es Elfmeter geben müssen, Maurice Mallone wird im Strafraum gefoult, aber Schiedsrichter Walter Altmann und der VAR sehen es anders. Diese Aktion gab den WAC-Spielern etwas mehr Selbstvertrauen, sie konnten sich aus der Umklammerung lösen und mehr für die Offensive tun. Matteo Anzolin, der kürzlich seinen 22. Geburtstag feierte, zog kurz vor dem Sechzehner ab, schoss über das Austria Gehäuse. Die Kärntner wurden immer präsenter, bekamen das Spiel besser in den Griff, nur mangelte es entweder mit dem letzten Pass oder mit der Präzession der Schüsse. Als Tai Baribo mit einer schönen Einzelaktion das 1:0 schießt, war die Freude bei den Lavanttalern nur kurz. Nach Videostudium gab Schiedsrichter Altmann den Treffer zwecks gefährlichen Spiels nicht, eine harte, aber nachvollziehbare Entscheidung. Kurz vor der Pause war die Wolfsberger Defensive nochmals gefordert, Erwin Omic blockte einen gefährlichen Schuss von Austria-Kapitän Manfred Fischer.

Guter Wechsel

Mit viel Energie kam der WAC aus der Kabine, war das aktivere Team, doch es mangelte weiter mit dem letzten Pass. So wurden aussichtsreiche Möglichkeiten leichtfertig nicht konzentriert zu Ende gebracht. Mit den bengalischen Feuern sorgten die Fans in der Arena immer wieder für Sichtbehinderungen, die aber außer kurz in Halbzeit eins für keine Unterbrechungen verantwortlich waren. Als Taribo erneut über einen Treffer jubelt, wird das Tor nach Videostudium aufgrund von einer Abseitsposition nicht gegeben. Aber in der Wiederholung sah man ganz genau, dass der Ball von einem Austria-Spieler abgefälscht wurde, trotzdem verwehrte der Schiedsrichter unverständlicherweise die Anerkennung. Pech kam kurz danach nach einem Kopfball von Malone hinzu. Der Ball traf zuerst die Querlatte, der Abpraller könnte sogar hinter der Linie gewesen sein, spritzt von dort noch an die Stange und zurück in den Strafraum. Der eingewechselte Thierno Ballo brachte in Minute 82. den WAC mehr als verdient in Führung, da konnte auch Schiedsrichter Altmann keine Fehlvergehen mehr erkennen.

So konnten die Wolfsberger den Negativlauf nach fünf Niederlagen in Serie stoppen, können mit einem starken Frühjahr noch die Top-6 erreichen.