Corona hatte den WAC vor der Abfahrt nach Zagreb eingeholt. Wer zu den acht Fällen unter Spielern und Betreuern gehört, wurde nicht offiziell gesagt. Allerdings waren nur Guram Giorbelidze, Manuel Kuttin und Sven Sprangler verletzt. Zudem fehlten aber auch Kapitän Michael Liendl, Abräumer Mario Leitgeb, Routinier Nemanja Rnic und Außenbahn-Flitzer Jonathan Scherzer.  Mit Eliel Peretz auf Liendl-Position, Kai Stratznig als Sechser und Mario Pavelic hinten links in der Startelf musste man nun also gegen die ebenfalls hart von Corona getroffenen Kicker von Dinamo Zagreb auswärts bestehen. Zuvor gab es noch eine Schweigeminute für die Opfer des Terroranschlages in Wien, dann wurde, angeführt von Kapitän Christopher Wernitznig, vor leeren Rängen Fußball gespielt.

Und Dinamo zeigte zu Beginn, wieso sie über zwei torlose Remis bisher nicht hinausgekommen sind. Offensiv fehlten den Kroaten Ideen, zugleich gab man dem WAC vor dem letzten Drittel viel Raum. Auch eine Topchance ließ WAC-Keeper Alex Kofler kalt, als Mario Gavranovic den Ball meterweit aus kurzer Distanz über den Kasten hämmerte (19.). Was nahm man nach 45 Minuten sonst noch mit in die Kabine? Drei gelbe Karten für die Wölfe, einige harte Zweikämpfe, null Chancen. Und der bittere Höhepunkt: Sekunden vor der Pause musste Matthäus Taferner nach seinem zweiten harten Einsteigen schon mit Gelb-Rot vom Platz.

WAC-Bollwerk wurde doch durchbrochen

Die Wölfe stellten sich zu zehnt bei den unter Ladehämmung leidenden Kroaten nicht schlecht an. Stefan Peric, der für Stürmer Dejan Joveljic gekommen war, half beim Stabilisieren. Die Kroaten rollten zwar an, ohne aber zwingend zu werden.

Erst eine Viertelstunde vor Schluss brach der WAC langsam etwas ein, Arijan Ademi (72.) fand per Kopf die erste Chance vor. Was Kofler da noch ausbügeln konnte, gelang beim bitteren Führungstreffer durch den erst zwei Minuten vorher eingewechselten Iyayi Atiemwen vier Minuten später leider nicht mehr – lange ungefährliche Kroaten führten gegen zehn Wölfe und erzielten im dritten Spiel doch endlich ihren ersten Europaleague-Treffer.