Ein Blick auf die grün-weiße Aufstellung vor dem Spiel um Platz zwei in der Bundesliga ließ fußballerische Magerkost vonseiten der Truppe von Didi Kühbauer befürchten. Rapid bot in Abwesenheit des gesperrten Stefan Schwab nämlich gleich sieben defensiv orientierte Feldspieler gegen Liendl, Weissman und Co. auf.

Der WAC tat sich in den Anfangsminuten gegen die kompakten Wiener, die gleichzeitig über die Flügel Nadelstiche setzten, auch schwer. Nach zehn Minuten, Trainer Ferdinand Feldhofer hatte Regisseur Michael Liendl bereits einen Zettel mit taktischen Anweisungen zukommen lassen, nahmen die Wölfe aber das Heft in die Hand. Die erste Chance fand Mario Leitgeb vor, der wie so oft von einem Liendl-Freistoß perfekt in Szene gesetzt wurde, die Kugel aber über das Gehäuse von Tobias Knoflach köpfelte (21.).

Ansonsten spielte sich viel außerhalb des Strafraums, kaum etwas jedoch in der gefährlichen Zone ab. Und so reichte Rapid ein Konter zur Führung (36.). Taxi Fountas löste sich und bediente Sturmpartner Koya Kitagawa, der sich in der Mitte ungefähr einen Babyelefanten weit von seinen Gegenspielern davongeschlichen hatte und locker zum 1:0-Pausenstand einschob.

Weissman baut seine Serie weiter aus

Wieder auf den Platz fanden die Wolfsberger gerade noch rechtzeitig zum Wiederanpfiff, die Rapidler hatten schon versammelt am Mittelkreis gewartet. Feldhofer hatte der Mannschaft wohl einiges zu sagen, tauschte die wirkungslosen Cheikhou Dieng und Milos Jojic auch durch Marc-Andre Schmerböck und Lukas Schöfl aus. Schöfl gab auch 63 Sekunden später mit seinem ersten Ballkontakt den ersten echten Torschuss auf Knoflach ab. Das Übergewicht an Spielanteilen machte sich in Minute 50 auch endlich bezahlt. Und natürlich waren Liendl und Shon Weissman beteiligt. Der Mittelfeldmotor flankte einen ruhenden Ball zur Mitte und der Torjäger in Person erzielte sein 25 Tor im ebensovielten Spiel per Kopf.

Mit dem Remis schienen sich beide Mannschaften im Endeffekt anfreunden zu können, was das Spiel im Hütteldorfer „Schnürlregen“ dann wirklich zur Magerkost – durchzogen von einigen Foulspielen – werden ließ. Da hatte aber niemand mit Maximilian Ullmann gerechnet, der im regelrechten Gewurschtel im Strafraum noch in Minute 87 die Vorentscheidung herbeiführte.

Mit der Niederlage verliert man Anschluss an den zweiten Platz, der Rückstand beträgt jetzt sechs Punkte.