Der WAC hatte zum Abschluss einer guten, wenn auch nicht vom Aufstieg gekrönten, Europaleague-Gruppenphase noch einmal Grund zum Feiern. Die Wölfe entführten nach zwei Rückständen und einer heroischen Abwehrschlacht zum Schluss einen Punkt aus Rom.

Dass man sich bei der italienischen Spitzenmannschaft beim heurigen Europaleague-Abschied nicht verstecken wollte, das zeigte der WAC in Rom von der ersten Sekunde einer vogelwilden Anfangsphase im Stadio Olimpico. Fünf Minuten lang kamen die Hausherren nicht aus ihrer Hälfte, die Wolfsberger dafür schon zu ersten Abschlüssen. Doch mit dem allerersten Angriff gingen die Römer in Führung. Alex Kofler fällte den bulligen Topstar Edin Dzeko im Strafraum, und musste nach kurzer Behandlungspause (er wurde am Kopf getroffen, Anm.) erstmals hinter sich greifen. Diego Perotti verlud den Kärntner Keeper ideal und schupfte die Kugel flach ins linke Eck (7.).

Quasi im direkten Gegenzug tankte sich Anderson Niangbo durch und zwang mit seinem scharfen Querpass Alessandro Florenzi zum Eigentor aus kurzer Distanz (10.). In der Folge bemühten sich die Italiener, etwas Ruhe in die Partie zu bekommen. Und so schoss Dzeko seine Truppe nach 19 Minuten und einem kontrolliert vorgetragenen Angriff wieder in Front. Fünf Minuten später jubelte Shon Weissman wieder - aber nur kurz. Die Fahne des Assistenten ging aber völlig zurecht nach oben, Weissman köpfelte aus klarer Abseitsposition ein. So blieb es bei der knappen Pausenführung des AS Rom.

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Weissman-Flugshow sicherte einen Punkt zum Abschluss

Wie in Hälfte eins kamen die Wölfe, die wegen einer kleinen Grippewelle auf die Stammkräfte Mario Leitgeb und Marcel Ritzmair verzichten mussten, auch nach der Pause äußerst aktiv aus der Kabine. Schon nach zwei Minuten landete ein Weissman-Kopfball an der Stange. Nach einer Stunde war Niangbo nach perfektem Liendl-Pass in die Schnittstelle auf und davon, sein Versuch aufs lange Eck konnte aber noch von Rom-Schlussmann Antonio Mirante aus der Luft gefischt werden. Der Torhüter verletzte sich dabei allerdings an der Schulter, Pau Lopez kam für den 36-Jährigen.

Nach 63 Minuten belohnte sich Weissman dann endlich für seine auffällige Leistung im Olympiastadion, als er eine Liendl-Flanke sehenswert per Flugkopfball in die Maschen beförderte. Das schmeckte Rom-Trainer Paulo Fonseca überhaupt nicht, er ließ seinen Sturm weichen, brachte Zaniolo und Pellegrini für Perotti und Ünder. Die Roma lief in der Schlussphase auch wütender gegen die Lavanttaler an. Diese verteidigten den Punktgewinn allerdings so beherzt, dass man sich mit einem tollen Achtungserfolg nach der ersten Europaleague-Teilnahme der Vereinsgeschichte aus Rom verabschieden konnte. Kofler rettete den Zähler in letzter Minute aus kürzester Distanz mit einer Glanztat gegen Dzeko.

Die Gastgeber sind trotzdem, wie bisher immer in ihrer Historie, aus der Gruppenphase aufgestiegen. Weil sich Basaksehir in Gladbach etwas überraschend mit einem 2:1 den Gruppensieg sicherte, sind die Römer als Zweiter im Sechzehntelfinale.