Ein Sky-Kamerateam, mehrere Handvoll Fans samt einer Abordnung des WAC-Fanklubs Wolfsfront – die Kulisse beim Abschlusstraining zeigte: Die fußballlose Zeit in Wolfsberg ist vorbei. Vier Runden sind im Grunddurchgang noch zu spielen. Los geht es heute im Kampf um einen Platz unter den ersten sechs gegen den Vorletzten Altach.

Das Match gegen die Vorarlberger fällt durchaus unter die Kategorie „Pflichtsieg“. Für die dafür nötigen Tore soll unter anderem das neue Sturmduo Kevin Friesenbichler und Romano Schmid sorgen. Friesenbichler verrät, dass den Lavanttalern mit der Verpflichtung von Schmid ein kluger Schachzug gelungen ist. „Romano ist ein Spielertyp, den der WAC vorher nicht hatte. Er bringt als Stürmer Fähigkeiten mit, die uns vielleicht noch gefehlt haben. Er ist klein, schnell, quirlig und enorm stark im Dribbling. Das Zusammenspiel wird von Tag zu Tag besser. Ich hoffe, dass es heute nahezu perfekt ist.“ Trotz der positiven Stimmung und optimalen Vorbereitung warnt der 24-jährige Steirer vor den Vorarlbergern, „denn welches Team verteidigt schon mit acht Spielern?“.

Sekou Koita, der als frisch gebackener U20-Afrika-Cup-Sieger nach Wolfsberg zurückkehrte, muss sich gedulden. Eine Aktivierungseinheit am Donnerstag und das Abschlusstraining am Freitag reichen noch nicht für einen Einsatz.

Funkstille zwischen den Trainern

Das Duell WAC gegen Altach ist auch das Duell zweier Trainer, die das Jahr über gemeinsam die Schulbank drücken. Christian Ilzer absolviert mit Werner Grabherr die Profi-Lizenz-Trainerausbildung. „Ab Montag sind wir in Schielleiten wieder für drei Tage zusammen auf Kurs“, erzählt Ilzer, der von einer aktuellen Funkstille berichtete. „Ansonsten stehen wir schon regelmäßig im Kontakt, vor dieser Partie aber natürlich nicht.“

Viel Neues hätte ihm Grabherr aber eh nicht erzählen können. Ilzer wusste längst, dass Altach auf ein Trainingslager verzichtete, dass es in sieben Testspielen nur einen Sieg, dafür aber 15 Gegentore gab. Und dass die Vorarlberger mit Mergim Berisha einen torgefährlichen Stürmer holten. Auf ihn gilt es aufzupassen.

Vertragsgespräche mit Liendl

Der Einzug in die Meisterrunde brächte für die Vereinsverantwortlichen auch Planungssicherheit für die kommende Saison. Eine Personalie steht dabei im Vordergrund: Routinier Michael Liendl ist nicht nur der aktuelle Topscorer der Bundesliga, sondern auch auf persönlicher Ebene ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft.

Mit dem 33-Jährigen gab es bereits Gespräche über eine Vertragsverlängerung. Sein Fokus ist im Augenblick jedoch einzig auf das Erreichen der Meisterrunde gerichtet: „Wir sind echt froh, dass es endlich losgeht. Gespannt darf man auf unsere neue Offensive sein. Die muss beweisen, dass sie ein gleichwertiger Ersatz für Orgill und Schmerböck ist oder vielleicht sogar besser. Gegen Altach sind wir klar Favorit. Wir stellen uns selbst den Anspruch, ins obere Play-off zu kommen, also müssen wir daheim gewinnen“, fordert er drei Punkte.