Die bisherige Bundesliga-Statistik des WAC daheim gegen Rapid ist durchaus ausgeglichen. In 25 Matches konnten die Wolfsberger acht Siege einfahren, neunmal gewann Rapid. Acht Remis runden die Statistik ab. Heute sollte aber auch die 0:3-Niederlage im Cup gegen die Wiener vergessen gemacht werden. Und nach nicht einmal fünf Minuten eine gute Möglichkeit für Schmerböck per Kopf, der mit einer Flanke von rechts bedient wurde - der Ball ging nur knapp am Tor vorbei. Die Mannschaft von Trainer Kühbauer fand in den ersten Minuten nicht wirklich ein Rezept, vor allem nicht gegen die dicht gestaffelte Abwehr der Kärntner.

Nach etwas mehr als 15 Minuten verschwand das Spielfeld unter einer Nebelbank. Schiedsrichter Ciochirca unterbrach das Spiel für kurze Zeit. Die Rapid-Fans hatten wohl wieder Pyrotechnik dabei. Der WAC war meistens den einen Schritt schneller, wobei auf Torchancen musste man vergebens warten, Rapid unterliefen derweil zu viele Abspielfehler. Nach einer halben Stunde wurde es brenzlig vor dem Tor der Wiener – Wernitznig sowie auch Orgill mit zwei nicht ungefährlichen Chancen. Danach brachte Murg Schmitz mit Absicht zu Fall, aus dem Freistoß aus dem Halbfeld konnten die Lavanttaler kein Kapital schlagen. Murg kann andererseits nur froh sein, dass er keine Karte gesehen hat. Doch wenn man selbst nicht trifft, kommt es meistens zurück und so sorgte Rapids Murg wie aus dem Nichts für die Führung für die Gäste.

Kurz vor der Pause hatte Orgill noch den Ausgleich vor den Füßen. Wernitznig schickte den Jamaikaner nach einem perfekten Pass auf die Reise, doch Tormann Strebinger reagierte goldrichtig, Orgill nicht. Und wieder war es der WAC-Stürmer nach einem Patzer von Rapids Goalie, der in der vierminütigen Nachspielzeit die Stange traf. Fazit: Der WAC dominierte zwar die erste Hälfte, dennoch ging es mit einem 0:1 aus der Sicht der Kärntner in die Kabinen.

Und nicht mal eine Minute auf dem Feld oder besser gesagt 21 Sekunden und Orgill machte das Tor zum 1:1 aus kurzer Distanz - nach einer idealen Hereingabe von Schmerböck. Coach Christian Ilzer hätte den Treffer beinache verpasst, kam noch gerade rechtzeitig aus der Kabine. Der WAC machte weiter ordentlich Dampf, vor allem durch Schmerböck und Schmitz. Und wie könnte es anders sein, war es erneut Orgill, der für die Führung nach 65 Minuten sorgen hätte können - nach dieser Chance ging ein gewaltiges Raunen durchs Publikum.

Fast wäre die Führung da gewesen, hätte Wernitznig nicht im Strafraum seine Finger im Spiel gehabt. Da half auch nichts, dass der Schuss von Orgill im Tor landete. 77. Minute: die 5444 Zuseher sahen einen Stangenschuss von Schmerböck. Der WAC gab weiter den Ton an, da war es Liendl, aber der Ball ging klar übers Tor. Orgill humpelte mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Feld, die Wade krampfte - für ihn kam Gschweidl. Elfmeter für den WAC - Potzmann hielt Ritzmaier an der Grenze zum Strafraum: Liendl verwertete - 2:1 für den WAC. Und das 3:1 folgte zur Krönung - erneut durch Liendl. Aus und vorbei, der WAC siegte 3:1.