Die Spannung war groß, welche elf Hartberger Trainer Kurt Russ im Cup-Viertelfinale bei Rapid Wien von Anfang an ins Spiel schicken wird. Corona wütete nämlich nach dem Trainingslager in der Türkei im Kader der Oststeirer - und der TSV schwieg beharrlich, wenn es darum ging, wer denn eigentlich bereits wieder fit ist und zur Verfügung steht. Doch nach 90 Minuten war das alles Nebensache: Hartberg hatte zum zweiten Mal in Serie auswärts bei Rapid gewonnen  - und steht nach dem 2:1 (2:1)-Sieg zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte im Halfinale des Uniqa-Cups.

Um das Rätsel der Anfangsformation zu lösen: Florian Faist begann im Tor, und spielte dort erstmals seit 2019 wieder für den TSV. Die Viererkette bilden Patrick Farkas, Thomas Rotter, Michael Steinwender und Christian Klem. Tobias Kainz und Youba Diarra spielen vor der Verteidigung. Jürgen Heil, Donis Avdijaj, Okan Aydin und Philipp Sturm sind für die Offensive zuständig.

Aber gerade in der Anfangsphase waren die Hartberger gar nicht gut im Spiel. Rapid presste hoch und aggressiv, schnürte die Oststeirer ein - und folgerichtig fiel auch früh das 1:0 für die Hütteldorfer. Dank eines Geniestreichs von Christoph Knasmüllner, der nach sieben Minuten den Ball mit dem Außenrist von der Strafraumgrenze über die Abwehr und Faist ins Tor zauberte. Am Spielverlauf änderte sich in der Folge vorerst nichts. Rapid war klar besser, Angriff um Angriff rollte auf das Tor von Faist zu.

Bis zur 23. Minute. Da spielte Rapid den Abstoß kurz ab, Emanuel Aiwu hatte Probleme, den Ball zu bändigen - und Jürgen Heil grätschte hinein und schob das Spielgerät zum Ausgleich ins Tor.

Und plötzlich übernahm Hartberg die Initiative und von Rapid war nichts mehr zu sehen. Und wieder folgerichtig: Hartberg ging in der Nachspielzeit der ersten Hälfte in Führung. Youba Diarra marschierte aus der eigenen Hälfte energisch bis in den Sechzehner Rapids, legte ab und Philipp Sturm traf zur Führung.

Auch in Hälfte zwei fand Rapid nie mehr so gut ins Spiel wie zu Beginn. Chancen waren aber auf beiden Seiten Mangelware. Die Aggressivität und Leidenschaft im Mittelfeld gaben letztlich den Ausschlag zugunsten der Hartberger, die zum dritten Mal in der Geschichte im Cup-Halbfinale stehen. Zuvor war das den Oststeirern 1995 und 2012 gelungen.