Unzählige Male hat sich Hartberg in dieser Saison schon darüber geärgert, als bessere Mannschaft nicht gewonnen zu haben. Darüber dürfen sie sich nach der Nachtragspartie der 18. Runde nicht beschweren. Ein Sieg war gegen die WSGTirol Pflicht, wenn man in den verbleibenden vier Runden noch ein Wort im Rennen um die Meistergruppe mitreden wollte.

Die Tiroler ihrerseits hätten sich mit einem Sieg komfortabel von der unteren Tabellenhälfte absetzen können. Und von der ersten Minute an war eines offensichtlich: Die Tiroler konnten mit dem Druck wesentlich besser umgehen als die Hartberger. Ballfehler, Abspielfehler, fehlende Durchschlagskraft im Zweikampf - die Elf von Trainer Markus Schopp ließ alles vermissen, was man von ihr eigentlich gewohnt ist.

Gut für Hartberg: Die Tiroler scheiterten bei durchwegs dicken Chancen von Zan Rogelj in der 6. Minute und von Florian Rieder nach 23 Minuten. Die Hartberger ließen offensiv alles vermissen. Einzig Florian Flecker sorgte nach 38 Minuten für Torgefahr, als er unverhofft ein zweites Mal zum Ball kam und sehenswert abschloss. Über das 0:0 beschwerte sich bei Hartberg zur Pause sicher keiner.

Mit Rajko Rep und Christian Klem hoffte man in der Oststeiermark dann auf Besserung. Die blieb vorerst aus, die Tiroler waren weiter giftiger und organisierter und sorgen durch Baden Frederiksen immer wieder für Nadelstiche. Die größte Chance - alleine vor Rene Swete - vergab Routinier Fabian Koch. Gut für die Hartberger, dass der Außenverteidiger selten alleine vor Torhütern aufgetaucht ist.

Rep tut sich da naturgemäß leichter. Nach einem Weitschuss von Sascha Horvath ließ Dominik Oswald den Ball ungeschickt abprallen, der Slowene im Dienste der Hartberger traf via Innenstange ins leere Tor. Eigentlich aus dem Nichts. Und die Tiroler konnten nicht mehr nachsetzen.

Auch wenn die zweite Hälfte der Hartberger wesentlich besser war als die erste - verdient ist der Sieg keineswegs. Danach fragt aber niemand mehr. Und die Hoffnung auf die neuerliche Qualifikation für die Meistergruppe, die lebt.