Hartberg-Trainer Markus Schopp hat sich kritisch zum neuen Spielmodus in der Fußball-Bundesliga geäußert. Es gebe einen "Druck, der abartig ist bei allen Beteiligten. Das betrifft nicht nur Spieler und Trainer, sondern geht bis hinauf zu den Schiedsrichtern", reflektierte der Ex-ÖFB-Teamspieler über die Situation in der Qualifikationsgruppe. "Angst-Fußball" stehe dort bei den Teams im Vordergrund.

"Es ist ein extrem nervenaufreibender, sehr intensiver Modus", sagte Schopp, der heute mit den Oststeirern zuhause Rapid empfängt. "Die meisten denken an ihre Sicherheit. Da ist die Frage, inwieweit das die Leute wirklich hinterm Ofen hervorholt. Das muss man weiter beobachten." Was die Zuschauerzahlen betrifft, habe die Liga-Reform wohl noch nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht, meinte der 45-Jährige. Junge Spieler würden zudem wegen der tendenziell großen Abstiegsangst weniger Einsatzminuten bekommen, nannte Schopp einen Nebenaspekt.

Viele vergessen Fußball zu spielen

"Ich möchte es aber nicht negativ sehen aufgrund unserer Konstellation", betonte er. Der TSV Hartberg hatte nach dem Grunddurchgang als Neunter 26 Punkte auf dem Konto und damit neun Zähler Vorsprung auf Schlusslicht Wacker Innsbruck. Nach der Halbierung der Punkte ist dieser Vorsprung auf mittlerweile zwei Punkte zusammengeschmolzen, obwohl Wacker in der Qualigruppe eine nur unwesentlich bessere Bilanz als die Obersteirer vorweisen kann.

Zuvor hatte sich im "Kurier" auch Mattersburg-Routinier Patrick Salomon ähnlich geäußert. "Viele haben Angst, abzusteigen und vergessen, Fußball zu spielen. Es wird versucht, mit hohen Bällen, Kampf und Krampf auf Biegen und Brechen Punkte zu holen", wurde Salomon zitiert. Explizit nannte er das Beispiel Hartberg, "die plötzlich mit hohen Bällen versuchen, 50 Meter zu überbrücken und auf die zweiten Bälle zu gehen". Das sei vermutlich nicht im Sinne von Trainer Schopp, mutmaßte Salomon.