Wie viele „Watschn“ darf sich Hartberg noch erlauben? Mit Rapid kommt der Führende der Qualifikationsgruppe heute in die Oststeiermark. Vor dem Duell könnte die Ausgangslage der beiden Teams unterschiedlicher nicht sein. Während die Wiener in der Qualifikationsgruppe noch ungeschlagen sind und mit 23 Punkten die untere Tabellenhälfte anführen, hat Hartberg im Jahr 2019 noch keinen Sieg eingefahren. Die letzten zwei Partien gingen besonders unglücklich aus. Gegen Altach musste man in letzter Sekunde den entscheidenden Gegentreffer hinnehmen, zuletzt gegen die Admira haderte man mit den Entscheidungen des Schiedsrichters. „Bei Entscheidungen der Unparteiischen sind wir derzeit nicht im Vorteil. Wenn die Admira einen Elfmeter bekommt, müssen wir ebenso einen kriegen“, meint Stürmer Dario Tadic.

Im Herbst sah die Situation noch ganz anders aus. Mit einer starken Leistung gewann der Aufsteiger zu Hause gegen die Hütteldorfer 3:0, der Höhepunkt der Saison für die Mannschaft von Trainer Markus Schopp. Einer der Torschützen war damals Tadic, bei dem es in diesem Jahr noch nicht nach Plan läuft. „Wir erarbeiten uns derzeit leider einfach viel zu wenig Chancen. Mit ein paar wenigen Torabschlüssen pro Spiel tut man sich schwer.“

Er will die bisherigen Ergebnisse in der Qualifikationsgruppe nicht beschönigen. „Bis jetzt haben wir von jeder Mannschaft eigentlich eine Watschn bekommen. Ich hoffe, dass wir dadurch jetzt endlich wach werden.“ Nicht nur bei Tadic lief es beim ersten Aufeinandertreffen in der Hinrunde besser. Beim 3:0 konnte auch Tormann Rene Swete seinen Kasten sauber halten. Dies gelang ihm und seiner Vordermannschaft danach nur noch einmal, im Derby gegen Sturm. Seither kassierte der Aufsteiger 32 Tore. Insgesamt mussten die Hartberger Tormänner in dieser Bundesliga-Saison schon 53 Mal hinter sich greifen, trauriger Topwert aller zwölf Mannschaften.

„Für uns war und ist jedes Match ein echtes Endspiel“, sagt Tadic. Schopp hat vor dem Spiel großen Respekt vor dem Gegner: „Wir wissen natürlich, dass da extrem viel Qualität da ist. Aber wir wissen auch, was wir können. Vielleicht bietet gerade Rapid die Möglichkeit, gewisse Dinge wieder ins rechte Lot zu rücken.“ Nur vier Tage später kommt es in Wien-Hütteldorf zum „Rückmatch“ zwischen Rapid und Hartberg.