Wenn am Sonntag mit der Wiener Austria der erste der großen vier in der Profertil-Arena in Hartberg gastiert, wird ein TSV-Spieler besonders motiviert sein. Michael Blauensteiner ist seit seinem siebten Lebensjahr ein Violetter und wurde vor dieser Saison an die Oststeirer ausgeliehen.

„Ich glaube, ich spiele seit der U-7 in Favoriten“, erinnert er sich. Für seinen fußballerischen Werdegang bei den Veilchen sind seine Eltern verantwortlich. „Die haben mich damals einfach ins Training gesteckt, weil sie gesehen haben, dass ich zu viel Energie in meinem Körper habe“, erzählt er mit einem Zwinkern. Diese Energie bringt der 23-Jährige immer wieder auf den Platz, zuletzt bei der 0:3-Auswärtsniederlage gegen St. Pölten. „Wie so oft in dieser Saison haben wir gut gespielt, auch in Unterzahl dominiert, aber trotzdem keine Punkte gemacht.“ Diese sollen am Sonntag im Duell mit dem Heimatverein folgen. Trotz der Verbundenheit mit Wien ist Blauensteiner voll fokussiert. „Ich bin Spieler des TSV Hartberg und werde alles geben, um Punkte zu holen, egal gegen wen.“ Ein ganz normales Spiel wird es dann aber doch nicht werden. „Ich habe natürlich noch Freunde bei der Austria. Das spielt in den 90 Minuten aber keine Rolle.“

Ruhiger und familiärer

Der Kontakt zu seinen Freunden in Wien ist von Hartberg aus oft schwierig. Anfangs war es auch eine Umstellung, von der Millionenstadt in das 6634-Einwohner-Städtchen Hartberg zu kommen. „Das war neu für mich, aber man gewöhnt sich schnell daran.“ Nach einiger Zeit lernte er die Vorteile einer ländlichen Region kennen. „Es ist viel ruhiger, aber gerade deswegen auch sehr schön und familiär. Ich finde, dass es eine gute Abwechslung zu Wien ist.“

Im laufenden Grunddurchgang gab ihm Trainer Markus Schopp fünf Mal das Vertrauen, von Beginn an auf dem Feld zu stehen. Der Verteidiger sucht immer wieder den Weg in die Offensive und will das Spiel öffnen. Drei Viertel seiner Pässe kamen in der bisherigen Saison an, knapp die Hälfte davon spielte die Nummer 19 nach vorne. Er behielt auch in zwei Drittel seiner Zweikämpfe die Oberhand – Zahlen, die sich sehen lassen können. Beim 4:2-Heimsieg gegen Mattersburg erzielte der Verteidiger darüber hinaus seinen Premierentreffer in der Bundesliga. „Das war ein besonderer Moment und ich werde mich noch sehr lange daran erinnern.“

Die persönliche Zukunft ist noch nicht durchgeplant. Blauensteiners Leihvertrag mit Hartberg läuft ein Jahr. Und in dem gilt es: „Einsatzzeit sammeln, mich weiterentwickeln und schauen, wohin die Reise geht.“ In diversen Nachwuchsauswahlen zog er bereits sieben Mal das Nationaldress über, wenn es nach ihm geht, könnten gerne noch einige Einsätze hinzukommen: „Für Österreich zu spielen, ist ein großes Ziel und würde mich mit Stolz erfüllen.“