Nur wenige Spieler des aktuellen Sturm-Kaders erlebten bisher die Atmosphäre hautnah mit, wenn im Stadion in Graz-Liebenau ein schwarz-weißer Sieg zelebriert wurde. Am Samstag war es soweit. Zuschauer und die Mannschaft feierten gemeinsam den verdienten 3:1-Erfolg über Altach. „Fußball mit Fans ist anders, ist besser, macht mehr Spaß“, sagte Torschütze Jon Gorenc Stankovic. „Es war einfach fantastisch, wie die Fans uns anfeuern“, fügte Kelvin Yeboah hinzu. Nach seinem zweiten Doppelpack wurde der 21-Jährige in der 84. Minute ausgewechselt, wurde von Standing Ovations auf die Ersatzbank begleitet. Die Muskeln schmerzten, verletzt ist der Stürmer aber nicht.

Zweimal jubelte Yeboah auf seine ganz eigene und bereits bekannte Art und Weise. Espresso Macchiato zeigt der Ghanaer nach einem Torerfolg an. Der 1,85 Meter große Stürmer ist in Ghana geboren und in Italien aufgewachsen und hat dort dieses Heißgetränk, einen Espresso mit etwas Milchschaum, lieben gelernt. Essentechnisch mag Yeboah „Schnitzel und Kürbissuppe“. Eine Eigenschaft zeichnet den sympathischen Ghanaer aus. Er passt sich schnell an jegliche Gegebenheiten an. In sehr schneller Zeit hat er deutsch erlernt, spricht zudem italienisch und englisch. „Ich liebe es, neue Dinge zu erleben“, sagt er.

Schnell, schneller, Yeboah

Ähnlich ist es mit dem Spielstil, den Sturm-Trainer Christian Ilzer von seiner Mannschaft verlangt. Anfangs wirkte Yeboah noch etwas wie ein Fremdkörper innerhalb des Teams. Mittlerweile hat der 21-Jährige alle Abläufe verinnerlicht und spielt daher um Klassen besser als noch vor wenigen Monaten im Sturm-Trikot.

Im Winter wechselte Yeboah von der WSG Tirol nach Graz. Das Ende eines ziemlichen Prozesses aus der Sicht von Sturms Geschäftsführer Andreas Schicker. Ihm ist der Stürmer bereits aufgefallen, als Schicker noch Geschäftsführer bei Wiener Neustadt gewesen ist. „Seine Schnelligkeit ist auffällig. Über die Jahre hat sich Kelvin immer besser entwickelt, ist konstanter geworden. Kelvin hat auch einen gesunden Stürmer-Egoismus, den wir bislang gut unter Kontrolle haben“, sagt Schicker. Wie sich die Situation entwickelt, wenn ein weiterer Angreifer nach Graz kommt, wird man sehen. Schon bald könnte Yeboah interne Konkurrenz erhalten.