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Für Sturm Graz bleibt das neue Jahr ein mühsames. Am Samstag kassierten die Steirer trotz früher Führung durch Andreas Kuen (21.) bei Nachzügler Altach mit dem 1:2 (1:2) bereits die zweite Niederlage 2021 und drohen, am Sonntag auf Platz vier der Fußball-Bundesliga abzurutschen. Die Vorarlberger bejubelten dank der Tore von Philipp Netzer (35.) und Manfred Fischer (45.+1) den dritten Saisonsieg und setzten sich zumindest um zwei Punkte von Schlusslicht Admira ab.

Vielleicht war Altach von den jüngsten Personalnews beflügelt. Selbst wenn die argentinische Altach-Neuverpflichtung Danilo Carando noch nicht im Kader stand und das Engagement der ehemaligen Borussia-Dortmund-Galionsfigur Neven Subotic nur als Gerücht durchs Stadion bzw. die Medien geisterte. Fakt ist jedenfalls: Erst zum zweiten Mal in dieser Saison gelang mehr als ein Treffer. Sturm hingegen, der "heimliche Winterkönig", holte aus vier Partien 2021 nur vier Punkte und konnte den Schwung vom jüngsten 2:1 gegen Hartberg nicht konservieren.

Dabei dominierte Sturm im strömenden Regen die Anfangsviertelstunde klar, Altach-Goalie Martin Kobras musste bei einem Köpfler von Kevin Friesenbichler eingreifen (8.) und war auch nach gefährlicher Flanke von Sandro Ingolitsch aufmerksam (10.). Wie aus dem Nichts kam dann erst die Doppelchance für Altach: Jörg Siebenhandl wehrte einen Versuch von Marco Meilinger ab, im Nachsetzen zielte Aljaz Casar über das Tor (15.). Nur eine Minute danach zischte ein Fernschuss von Stefan Haudum knapp drüber (16.).

Just in diese kurze Hochphase der Hausherren fiel aber die Gästeführung: Friesenbichler spielte zur Mitte, wo Philipp Netzer den Ball leicht abfälschte und Kuen dennoch zum Schuss kam: Den ersten Ligasaisontreffer ließ sich der 25-Jährige aus Kurzdistanz nicht nehmen.

Altach reagierte aber nicht wie ein Serienverlierer, sondern blieb mindestens ebenbürtig - und beschäftigte die Defensive der "Blackys", die bis zur Pause nicht mehr viel zu melden hatten. Den zweiten von drei gefährlichen Standards in kurzer Abfolge köpfelte Netzer nach Freistoß ins Tor. Dass er dabei im Abseits stand, hatte das Schiedsrichter-Team übersehen. Kurz vor der Pause ließ erst Emanuel Schreiner am Fünfer eine Riesenchance aus, in der Nachspielzeit war dann aber Fischer nach unfreiwilligem Doppelpass mit David Nemeth mit der Führung zur Stelle.

Sturm war wieder aufgewacht, beherrschte nach Seitenwechsel das Geschehen zumindest optisch. Denn echte Gefahr herrschte selten im Strafraum der Altacher, die auf tiefem Geläuf eine kämpferisch gute Leistung boten und durch Manuel Thurnwald (47.) und Meilinger (64./beide vereitelte Siebenhandl) unterm Strich die besseren Chancen hatten. Kobras war kaum ernsthaft gefordert, erst im Finish drückten die Grazer noch einmal aufs Gas. Mehr als Halbgefahr konnten sie dabei aber nicht erzeugen.