Beim gestrigen Vormittagstraining durfte der Genussfaktor nach dem sensationellen 3:1-Auswärtssieg gegen Salzburg noch einmal ausgekostet werden. Den Meister schlägt man eben nicht einfach und schon gar nicht in der Red-Bull-Arena. „Es war am Ende ein richtig gutes Erlebnis für uns. Das darf man schon einmal länger auskosten“, sagt Sturm-Trainer Christian Ilzer. Dabei war es ein Sieg mit Ansage. „Wir haben uns in der unmittelbaren Vorbereitung dann schon gesagt, dass wir nach Salzburg fahren und sie schlagen werden. Es waren aber keine Worthülsen, weil wir überzeugend und mit totalem Teamwork aufgetreten sind. Dazu kommt unsere fußballerische Qualität. Es war so ziemlich das höchste Niveau, das wir derzeit bringen können“, sagt Ilzer. Solch eine Leistung mit dem positiven Resultat als Plus erhöht bei den Spielern das Vertrauen in die eigene Stärke und ebenso den Glauben an den Trainer und dessen Arbeitsweise.

Schwarz-weißer Kraftakt

Der Auftritt in Salzburg war ein Kraftakt – sowohl körperlich als auch mental. „Wir haben es Salzburg extrem schwer gemacht. Und man braucht jetzt nicht sagen, dass die Salzburger nicht gut gespielt haben“, sagt Ilzer und fügt hinzu: „Wir wollten unbedingt unsere Fans zumindest für eine kurze Zeit am Samstagnachmittag glücklich machen. Denn viele machen ja derzeit wirklich eine schwierige Zeit durch.“

Die körperliche Belastung (ausgenommen sind Verletzungen) bereitet Ilzer weniger Kopfzerbrechen. Drei Spiele in einer Woche seien leicht zu verkraften. Aber: „Mental sind wir in Salzburg weit über unsere Grenzen hinausgegangen.“ Und bis zum Cup-Spiel am Mittwoch gegen Wacker Innsbruck müsse man „die Frische im Kopf wieder haben“. Ilzer warnt vor den Tirolern, spricht von einer extrem guten Mannschaft.

Keine Planänderung

Muss der SK Sturm aufgrund des guten Saisonstarts nun seinen Dreijahresplan adaptieren? „Nein, auf keinen Fall. Unser Konzept umfasst ja nicht nur die Kampfmannschaft“, sagt Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker. So ein Spiel wie gegen Salzburg sei „zwar wunderschön und enorm wichtig. Aber es wird auch andere Zeiten geben“, sagt der Obersteirer. Der Plan bleibe bestehen, weil es noch viele Schritte gebe, die nicht so schnell umzusetzen seien. Beim Einbau von Eigenbauspielern etwa – auch Teil des Plans – musste man nach den Verletzungen von Vincent Trummer und Niklas Geyrhofer zwei Rückschläge hinnehmen.

Klar ist für Schicker, dass diese Mannschaft aber wieder mehr den SK Sturm verkörpert. Der Zusammenhalt und die Atmosphäre sind besser als vergangenes Jahr. „Wir haben in diesem Bereich viel gemacht, das war mir wichtig. Das greift schon“, sagt Schicker, dem bei Neuverpflichtungen bei allen fußballerischen Fähigkeiten vor allem der Charakter wichtig ist.