Eine zum ersten Pflichtspiel des Jahres stark veränderte Sturm-Mannschaft wird heute (14.30 Uhr, hier geht's zum Liveticker) auf den Rasen der Merkur-Arena zum Liga-Auftakt gegen Mattersburg laufen. Die Gründe liegen nicht im harmlosen Auftreten der Grazer beim Cup-Viertelfinal-Aus gegen den LASK (0:2). Es sind vier gesperrte Spieler, die den Umbau erzwingen. Otar Kiteishvili, Juan Dominguez, Stefan Hierländer und Ivan Ljubic dürfen heute nicht nach dem Ball treten. Ein Quartett, das im zentralen Mittelfeld spielt bzw. spielen kann. „Das ist mir in meiner Karriere noch nie passiert, dass gleich vier für eine Position in Frage kommende Spieler gesperrt sind“, sagt Sturm-Trainer Nestor El Maestro.

Mit den beiden Verletzten Isaac Donkor (Knöchel) und Kiril Despodov (Sprunggelenk) fehlen dem Coach insgesamt sechs Stammkräfte. Also muss er umbauen. Klar ist, dass die heutige Startelf eine gemeinsame Premiere feiert. Routinier Christoph Leitgeb und der junge Tobias Koch werden heute wohl die Fäden im Mittelfeld ziehen, damit Dominguez und Kiteishvili ersetzen. Koch gab sich, angesprochen auf sein bevorstehendes Startelf-Debüt in der Bundesliga, vorsichtig: „Ich kann nicht sagen, ob ich von Beginn an spielen werde. Sollte es so sein, freue ich mich riesig.“

34-Jähriger und 18-Jähriger im Mittelfeld

Der 34-Jährige würde sich freuen, mit dem 18-Jährigen Seite an Seite zu agieren: „Tobi würde es gut machen, er hat die Qualität.“ Leitgeb selbst ist darüber glücklich, „dass ich wieder einmal von Beginn an spielen darf. Und klar ist auch, dass wir dieses Spiel unter allen Umstanden gewinnen wollen. Es gilt, diese fürchterliche Serie zu beenden“, sagt Leitgeb. Der 34-Jährige redet von einer Statistik, die man bei Sturm nur ungern betrachtet. Die Schwarz-Weißen warten seit 2012 auf einen Sieg zum Liga-Frühjahrsauftakt. Zuletzt setzte es fünf Unentschieden und zwei Niederlagen.

Koch wird heute wohl nicht der einzige sein, der sein Startelf-Debüt bei Sturm feiert. Auch Lukas Jäger wird wohl von Beginn an in der Dreierkette verteidigen. Dazu kommen mit Kevin Friesenbichler eine weitere Winterneuerwerbung sowie Vincent Trummer. Erstgenannter könnte im Sturm Bekim Balaj ersetzen, weil dem Weizer intern mehr Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor attestiert wird. Dass El Maestro zwei echte Mittelstürmer ins Spiel schickt, wäre die größte Überraschung. Trummer gilt als heißeste Alternative, um Hierländer auf der linken Seite zu ersetzen. Dem 19-Jährigen werden intern die besten Chancen aller Eigenbauspieler zugetraut, in der Bundesliga Fuß zu fassen.

Risiko, aber Impulse

Vier Debütanten bergen mitunter ein gewisses Risiko, können nach der schwachen Vorstellung gegen den LASK aber auch neue Impulse geben und die mitunter berechenbaren Auftritte nicht ganz so durchschaubar machen. Außerdem können die Grazer heute ein Jubiläum feiern. Steht hinten die Null, wäre es das 300. Heimspiel seit Gründung der Bundesliga (Saison 1974/75) ohne Gegentor.