Trainer gehen, Otar Kiteishvili bleibt. Heimlich, still und leise hat sich der Georgier seit seinem Engagement im Juli 2018 in Graz zum „Mister SK Sturm“ entwickelt. Egal, ober unter Heiko Vogel, Roman Mählich oder Nestor El Maestro, Kiteishvili spielt immer. Er ist der Dauerläufer in Schwarz-Weiß, wurde von möglichen 53 Pflichtspielen für Sturm saisonübergreifend in 52 Begegnungen eingesetzt. Nur einmal, am 14. April 2019 beim Auswärtsspiel gegen Salzburg (1:3), musste der 23-Jährige passen, aufgrund einer Blessur. Ansonsten stand der Mittelfeldspieler immer bereit und lief stets auf Hochtouren. Über zwölf Kilometer legt er durchschnittlich in einem Spiel zurück. Die Basis für seine Fitness hat er sich in seiner Heimat Georgien geholt. „Die Liga ist nicht ganz so gut wie in Österreich, körperlich musst du aber fit sein“, sagt er.

Ihm ist egal, wann er gegen wen im Einsatz ist. „Ich gebe immer alles.“ Das wird er auch heute auswärts gegen WSG Tirol machen. „Das Spiel sollten wir schon gewinnen.“ Alle seine Trainer fanden ausschließlich lobende Worte für den Dauerläufer. Nicht nur aufgrund seines Einsatzes und seiner spielerischen Qualitäten. „Otar ist einfach ein Typ zum Umarmen“, sagt El Maestro.

Kiteishvili mit viel Humor

Der introvertiert wirkende Kiteishvili ist humorvoll. Angesprochen auf seine Frau und Kinder sagte er: „Wir müssen zuerst den Cup gewinnen, es dann in den Europacup schaffen und dann werden Kinder gemacht“, sagt er schmunzelnd. Dass er als Jungpapa wenig Schlaf haben wird, denkt Kiteishvili nicht. Das Baby „ist sicher so ruhig wie ich“, sagt er lachend. Diese positive Einstellung ist es auch, die seine Mitspieler so an ihm schätzen.

Kiteishvili möchte seine Trainer nicht vergleichen, sagt aber: „El Maestro ist top, er sieht uns wirklich als Familie und alle gehören dazu.“ Seine echte Familie in Georgien – also Vater, Mutter und seine drei Brüder – vermisst er immer wieder. „Graz ist meine erste Station im Ausland, anfangs war es wirklich hart, mittlerweile passt es gut.“ Bis 2022 läuft sein Vertrag bei Sturm. Ob er so lange bleibt, „wird man sehen. Es spricht nichts dagegen“ Sein langfristiges Ziel ist aber ein Engagement in der spanischen La Liga oder in der deutschen Bundesliga. Deutsch spricht Kiteishvili übrigens schon richtig gut.