Beim 1:1-Remis gegen Salzburg feierte Isaac Donkor sein Sturm-Debüt in der Startformation. Trotz seiner starken Vorstellung haderte der 24-Jährige mit sich. Denn er leitete den Ausgleichstreffer ein, wiewohl ihn ganz und gar keine Schuld trifft. Der Ball war unglücklich von ihm abgeprallt. „Ich war ziemlich enttäuscht. Wir hätten dieses Spiel gewinnen können“, sagt er. Es war ein kurzer Moment, in dem das Lächeln des Verteidigers verschwunden war. Ansonsten ist Donkor ein lebenslustiger Mensch. „Ich gehe immer positiv durchs Leben. Dann läuft vieles leichter“, sagt er.

Von Ghana nach Italien

In seiner Kindheit ist er nach Italien gekommen. „Mein Vater hat dort gearbeitet und die Familie nachgeholt. Es war ein harter Einschnitt in meinem Leben, aber wir waren glücklich“, erzählt der gebürtige Ghanaer. Wir, das sind seine Eltern und seine Schwester. Mittlerweile leben die Eltern in Venedig, seine Schwester in den Niederlanden, er spielt Fußball in Graz.

Wie ist er überhaupt zu Sturm gekommen? „Ein Freund meines Managers kennt unseren Trainer. Und so kam ich hierher“, sagt Donkor, dessen bester Kumpel bei Sturm Lukas Spendlhofer ist. Ihn kennt er von Inter Mailand. Aber auch alle anderen Kollegen sind „super“. Das Lob kommt allseits zurück. Trainer Nestor El Maestro sagt: „Nach dem zweiten Tag dachte ich, Isaac ist schon zwei Jahre hier. Er war mitten drin in der Gemeinschaft.“ Dass er sich sportlich so gut entwickelt hat, freut den Coach.

Bewusstlos auf dem Platz

Aber sein Lebenslauf zeigt, dass er es bei noch keinem Verein auf zwei Jahre gebracht hat. Nach etlichen Stationen in Italien spielte der 1,81 Meter große Ghanaer mit italienischer Staatsbürgerschaft in Rumänien bei Craiova. Und dort sorgte er für diese Schlagzeile: „Donkor ist beinahe gestorben“. Ein Video zeigt die dramatischen Sekunden, in denen er bewusstlos auf dem Feld lag, nachdem ihn ein Ball mit voller Wucht am Kopf getroffen hatte. Gegen den ärztlichen Rat spielte er aber bis zum Ende weiter. „Ja, das war wild. Aber es ist alles gut ausgegangen“, sagt er heute.

Wie es bei Sturm weitergehen soll? Rechnet er gegen St. Pölten wieder mit einem Einsatz in der Startelf? „Das ist nicht wichtig. Wichtig ist, dass du da bist, wenn dich der Trainer braucht“, bleibt er bescheiden. Seine Ziele? Mit Sturm möchte sich Donkor für den Europacup qualifizieren. Und seine Karriere solle ihn einmal in die englische Premier League führen, am besten zum FC Liverpool.