Der SK Sturm wird mit einem neuen Trainer in die kommende Saison gehen. Denn Roman Mählich wird die Mannschaft nicht mehr betreuen. Das wurde in der Vorstandssitzung am Dienstagabend beschlossen. Offiziell sind sämtliche Entscheidungen auf morgen vertagt worden, intern soll die Beurlaubung von Mählich aber bereits beschlossen sein.

Das bestätigt der 47-Jährige, der gerade auf Sardinien urlaubt, gegenüber der Kleinen Zeitung: "Ja, es stimmt! Ich bin nicht mehr Trainer von Sturm." Von ihm wurde seitens des Vorstandes keine Stellungnahme über den Verlauf der Saison angefordert. "Nein, meine Sicht auf die abgelaufene Saison war nicht gefragt", sagte Mählich weiter.

Sport-Geschäftsführer Günter Kreissl war es überlassen, seine Sicht auf die gesamte Saison zu präsentieren und Wege aus der Krise aufzuzeigen. Und darin spielte Mählich wohl keine Rolle mehr. Ob es zu weiteren Änderungen im Trainerstab kommt, war unklar. Eine offizielle Stellungnahme des Vereins fehlt noch.

Mählich war damit 206 Tage im Amt. Den Negativrekord hällt aber noch immer Gilbert Gress. Der Schweizer wurde nach 67 Tagen als Sturm-Trainer wieder gegangen. Robert Pflug war zweimal Trainer bei den Schwarz-Weißen, bei seinem ersten Engament war er 178 Tage, bei seinem zweiten 282 Tage.

Kreissl und Jauk äußern sich

Günter Kreissl begründet die Trennung wie folgt: "Eine sehr gute Saison ist nur mit vielen Vätern des Erfolges möglich. Genauso ist es in einer wenig erfolgreichen Saison. Uns allen muss bewusst sein, dass jeder Spieler, Mitarbeiter und natürlich allen voran auch meine Person als Geschäftsführer Sport Teil der unzufrieden stellenden Spielzeit waren und alle die Verantwortung haben selbstkritisch zu sein. Dennoch, ist es uns ebenso klar, dass es unsere Aufgabe ist, auch die essentiell wichtige Rolle des Cheftrainers am Ende einer Saison genau zu analysieren und zu bewerten, ob wir in der bestehenden Konstellation Trainer/Mannschaft am bestmöglichen Weg sind."

Daraus resultierte: "Nach längeren Beratungen sind wir gestern zu dem Schluss gekommen, auf der Position des Cheftrainers eine Veränderung vorzunehmen. Der Trend und die Performance in der Meisterrunde sowie die Heimniederlagenserie sind die sportlichen Gründe für diesen Schritt. Auch um mit frischem Schwung und möglichst unbelastet in die Spielzeit 19/20 starten zu können, haben wir uns daher entschlossen die Zusammenarbeit mit Roman Mählich zu beenden. Gerade weil mich diese Entwicklung wenige Monate nach Erreichen der Meisterrunde persönlich betroffen macht, möchte ich nicht verabsäumen mich bei Roman Mählich für seinen Einsatz und seine Verdienste, welche nicht zuletzt im Erreichen eines Europa-League-Qualifikationsplatzes endeten, zu bedanken."

Wer folgt Mählich nach?

Die Suche nach einem Nachfolger läuft. Das Namens-Karussell dreht sich und reicht von Nestor El Maestro über Ferdinand Feldhofer bis hin zu Heimo Pfeifenberger. Wer setzt sich auf den heißen Stuhl beim SK Sturm?

Laut Präsident Jauk kam die Entscheidung aufgrund eines Vorschlags der Geschäftsführung zustande: "In der gestrigen turnusmäßigen Lenkungsausschusssitzung war der Haupttagesordnungspunkt die sehr umfangreiche Analyse der Saison durch die Geschäftsführung mit dem Vorstand und Aufsichtsrat. Das Ergebnis war der Beschluss einiger Maßnahmen, die unter anderem die Personalie des Trainers betreffen. So schwierig diese Entscheidung in dieser Situation war, sind wir dem Vorschlag der Geschäftsführung gefolgt und zum Entschluss gekommen die Zusammenarbeit mit Roman Mählich vorzeitig zu beenden und auf dieser Position neue Wege zu gehen. "