Er war exakt 20 Minuten im Spiel, da drehte Michael John Lema jubelnd ab. Der 19-Jährige erzielte am 2. Dezember 2018 sein erstes Bundesligator, den Treffer zum 2:0 beim 3:0-Heimsieg gegen den WAC. Die Sturm-Anhänger nahmen erstmals Notiz vom 19-Jährigen – die Schwarz-Weißen haben wieder ein Talent in ihren Reihen. Vereinsintern war das Potenzial von Lema längst erkannt. Und im Februar dieses Jahres wurde sein Vertrag auch verlängert. "Sturm ist für die Entwicklung von Michael der perfekte Verein", sagte damals sein Manager und Ex-Sturm-Spieler Manuel Weber. Bis zum heutigen Zeitpunkt sollte Weber auch recht behalten. Lema hat sich in die Stammformation der Grazer gearbeitet. "Ganz so ist es nicht. Durch den Ausfall von Philipp Huspek habe ich meine Chance bekommen. Derzeit läuft es gut. Ich versuche, noch Erfahrungen zu sammeln, dann wird das noch besser", sagte der Offensivspieler.

Für Sturm-Trainer Roman Mählich sind die Darbietungen von Lema "nichts Außergewöhnliches. Ich bin der Meinung, dass man jungen talentierten Spielern, deren Einstellung passt, sehr schnell die Möglichkeit geben muss, sich an die Kampfmannschaft zu gewöhnen. Dann können aus Talenten relativ schnell gute Bundesligaspieler werden." Mählich weist aber auch darauf hin, dass bei Lema bei all seinem Potenzial "noch einiges fehlt".

Leistungsschwankungen sind bei jungen Spielern wie Lema häufiger zu sehen als bei Routiniers. Auch die Darbietungen der jungen Sturm-Mannschaft waren in der Vergangenheit äußerst wechselhaft. In der ersten Hälfte auswärts gegen Salzburg zeigten die Grazer die wohl beste Leistung unter Roman Mählich. Kein Vergleich zum Heimspiel gegen St. Pölten, wo man so ziemlich alles vermissen ließ. Für die heutige Partie gegen den WAC heißt das: So spielen, wie man sich beim Meister vorige Woche in den ersten 45 Minuten präsentiert hat. Aggressiv, mutig in der Offensive, ohne die Defensivarbeit zu vernachlässigen. Die Statistik sieht Sturm im Vorteil. Die Grazer gewannen 14 Bundesligaspiele gegen den WAC, keine andere Mannschaft siegte gegen den WAC häufiger. Die Kärntner sind eben ein gern gesehener Gast in Graz.