Er ist ein Meister des Taktierens. Vor seinen ersten drei Spielen gegen Altach, den WAC und Rapid entschied sich Sturms neuer Trainer, Roman Mählich, die Besonderheit jedes einzelnen Spiels nicht zu thematisieren. Der 47-Jährige schaffte es, die unterschiedlichsten Begegnungen in ein und dieselbe Schublade zu stecken. Das Motto: Jedes Spiel ist gleich besonders, also ist es nichts Besonderes.

Ein Schachzug, der aufgegangen ist, sich aber auch schnell abnützt. Also hat Mählich die Taktik vor dem letzten Spiel des Jahres geändert. Er steckt seine Mannschaft im heutigen Heimspiel (17 Uhr) gegen die Admira in die Favoritenrolle. Und zwar deshalb, weil er seinen Spielern vertraut, mit dieser Situation umgehen zu können. Nach den jüngsten Erfolgserlebnissen sollte es auch kein Problem darstellen. Damit leitet Mählich den nächsten Entwicklungsschritt der Mannschaft ein. Teil eins war es, die Stabilität in der Defensive zurückzugewinnen. Kein Gegentor in drei Spielen sowie keinen Eckball in den Partien gegen den WAC und Rapid zugelassen zu haben, zeugt von guter (Zusammen-)Arbeit. „Die Mannschaft hat großartig gegen den Ball gearbeitet. Das Fundament für den Erfolg ist die gute Organisation“, sagte Mählich. Teil zwei der Entwicklung wird es nun sein, im Ballbesitz noch dominanter aufzutreten, die gegnerische Mannschaft noch mehr unter Druck zu setzen. Und auch, mit einer Favoritenrolle zurechtzukommen.

Gegen die Admira ist höchste Konzentration gefragt. Nicht, weil sie gegen die Salzburger in der vergangenen Runde mit dem 2:2 einen Punkt geholt haben. In den bisherigen 17 Saisonspielen weisen die Südstädter ähnliche statistische Werte wie Sturm (siehe Info-Box) auf. Sturms Passquote in den bisherigen Auftritten lag bei 76,7 Prozent, was ein durchschnittlicher Wert ist. Die Admira brachte es in dieser Wertung auf 72,2 Prozent, also nicht wesentlich schlechter. Bei der Schussgenauigkeit liegt das Tabellenschlusslicht sogar besser als die Grazer – 50,90 Prozent weist der Admira-Wert auf, 47,50 Prozent jener von Sturm.
Das weiß auch Roman Mählich und deshalb betonte er in den vergangenen Tagen immer wieder, wie gefährlich der heutige Gegner ist. „Wir dürfen die gute neue Saisonphase nicht in der letzten Herbstrunde verpfuschen“, sagt Mählich. Markus Lackner und Jakob Jantscher stehen heute nicht zur Verfügung.